Müller wehrt sich gegen Corona-Kritik von Minister Spahn an Berlin

Berlin (dpa) - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat
die Art der Kritik von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an
der Durchsetzung der Corona-Regeln in Berlin kritisiert. «Dass Herr
Spahn gestern eine traurige Geschichte erzählt, wie er in eine
Berliner Kneipe geht und darum kämpfen muss, eine Maske tragen zu
dürfen, das ist schon mal ein guter Anfang, dass er darum gekämpft
hat», sagte Müller am Dienstagabend nach einer Sondersitzung des
Berliner Senats. «Noch besser wäre gewesen, wenn er darum gekämpft
hätte, dass alle in der Kneipe Maske tragen oder er uns schnell einen
Hinweis gibt, so dass wir schnell eingreifen können.»

Spahn hatte am Montag gesagt, er könne nicht verstehen, dass es in
Berlin Restaurants gebe, wo man mit Maske angeguckt werde, als wäre
man vom Mond. «Es liegt nicht an zu wenig Regeln. Es liegt eher an
der Frage, wo werden welche Regeln durchgesetzt. Und da geht
zumindest in manchen Bereichen dieser schönen Hauptstadt, glaube ich,
noch mehr», hatte er kritisiert.

Müller sagte am Dienstagabend: «Ich weiß, dass Berlin etwas zu tun
hat, und ich finde, wir alle müssen auf allen Ebenen besser werden,
aber keiner hat das Recht, mit dem Finger auf andere zu zeigen.»