Rheinland-Pfalz wertet Berliner Bezirke als Risikogebiete

Mainz (dpa) - Wie Schleswig-Holstein betrachtet auch Rheinland-Pfalz
einzelne Berliner Bezirke als Risikogebiet, wenn die
Corona-Neuinfektionen die Zahl von 50 pro 100 000 Einwohner innerhalb
einer Woche übersteigen. Damit sind bisher vier Stadtbezirke mit
zusammen mehr als eine Million Einwohnern betroffen. Andere
Bundesländer dagegen beziehen sich auf die Infektionszahl des Landes
Berlin insgesamt, die unter dem Grenzwert 50 liegt. In
Rheinland-Pfalz müssen etwa Reisende aus betroffenen Berliner
Bezirken in der Regel in Quarantäne, es gibt aber auch Ausnahmen, wie
es im Gesundheitsministerium heißt. In Berlin beginnen am kommenden
Wochenende die zweiwöchigen Herbstferien.

«Es gelten die gleichen Regelungen, egal ob Luxemburg aktuell
Risikogebiet ist, oder beispielsweise Wiesbaden oder ein Berliner
Bezirk als Risikogebiet nach den Kriterien eingestuft werden würde»,
hieß es im Mainzer Ministerium.

Die Ampel-Landesregierung werde die Rechtslage jedoch nach der für
Montag erwarteten Entscheidung des Bundeskabinetts zur neuen
Musterverordnung und der Test- und Quarantänestrategie für
Reiserückkehrer überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Nicht in Quarantäne muss: Wer täglich oder für bis zu fünf Tage aus

beruflichen oder medizinischen Gründen einreist, oder sich maximal 24
Stunden in Rheinland-Pfalz aufhält. Die Ausnahme gilt auch für
Menschen, die einen maximal 48 Stunden alten Corona-Test vorweisen
können. Auch andere triftige Reisegründe gelten. Dazu zählen
insbesondere soziale Aspekte wie etwa ein geteiltes Sorgerecht, der
Besuch des nicht im eigenen Hausstand wohnenden Lebenspartners,
Beistand oder Pflege schutzbedürftiger Personen sowie Gründe, die in
Ausbildung oder Studium liegen. Rheinland-Pfälzer, die sich weniger
als 72 Stunden in einem Risikogebiet aufgehalten haben, müssen auch
nicht in Quarantäne.