Corona-Neuinfektionen in Cloppenburg bleiben landesweit am höchsten

In einer Region im westlichen Niedersachsen liegt die Zahl neuer
Ansteckungen mit dem Coronavirus über dem zulässigen Grenzwert. Das
hat Konsequenzen im Kreis Cloppenburg. Der Abstand zu den nächsten
relativ stark betroffenen Kommunen ist noch recht groß.

Cloppenburg (dpa/lni) - Im Kreis Cloppenburg ist die Zahl der
Corona-Neuinfektionen während der vergangenen sieben Tage deutlich
über dem zulässigen Grenzwert geblieben. Damit müssen dort
zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des
Erregers vorerst in Kraft bleiben. Cloppenburg war am Wochenende auch
nach wie vor der einzige niedersächsische Landkreis mit einer solchen
Überschreitung.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Hannover lag die
sogenannte 7-Tagesinzidenz pro 100 000 Einwohner in dem Kreis am
Sonntagmorgen bei 63,9. Sie hatte sich in den vorigen Tagen erhöht.
Zuletzt wurden weitere 12 bestätigte Neuinfektionen und eine
Gesamtzahl von 458 Fällen gemeldet. Insgesamt steckten sich in den
vergangenen sieben Tagen 109 Menschen im Kreis Cloppenburg an.

Für ganz Niedersachsen meldete das Ministerium mit Stand Sonntag,
9.00 Uhr, durchschnittlich 11,9 Ansteckungen je 100 000 Einwohner.
Den zweithöchsten Wert gab es in der Region Hannover (25,7), vor der
Stadt Salzgitter auf Rang drei (23,0). 948 bestätigte Neuinfektionen
mit dem Sars-Cov2-Erreger kamen innerhalb der vergangenen Woche im
gesamten Bundesland dazu. Die Zahl der Fälle lag in Niedersachsen
damit in der Summe bei 18 884. 669 Menschen starben bisher im
Zusammenhang mit der Pandemie - im Kreis Cloppenburg niemand.

Bei einem Wert von mehr als 50 bei der 7-Tagesinzidenz müssen
verstärkte Anti-Corona-Schritte eingeleitet werden - der Kreis
Cloppenburg hatte daher am Freitag die Regeln schon gebietsweise
verschärft. In einigen Teilen dürfen sich bis zum 4. Oktober nun
privat nur noch maximal sechs Menschen treffen. Vereinen ist es
untersagt, Zusammenkünfte abzuhalten. Gaststätten müssen um
spätestens 22.00 Uhr schließen. Betroffen von den Maßnahmen waren
zunächst die Stadt Löningen sowie die Gemeinden Essen, Lastrup und
Lindern.

In Westniedersachsen hatte es schon im Sommer vor der Rückreisewelle
aus dem Urlaub etliche Neuinfektionen unter anderem in
Schlachtbetrieben gegeben. Der Grenzwert war bereits in Göttingen im
Juni überschritten worden. Bundesweit gibt es immer wieder Städte und
Landkreise, die ihn zeitweise reißen.