DAK: Trotz Corona weniger Krankheitstage im ersten Halbjahr

Erfurt (dpa/th) - In Thüringen ist der Krankenstand nach einer
Analyse der Krankenkasse DAK für ihre Versicherten trotz
Corona-Pandemie im ersten Halbjahr zurückgegangen. Im Schnitt fehlte
jeder bei der DAK versicherte Thüringer 9,5 Tage krankheitsbedingt im
Job - nach 10,1 Tagen im ersten Halbjahr 2019, wie die Kasse
mitteilte. Allerdings stieg die Zahl der Fehltage wegen
Atemwegserkrankungen im Vergleichszeitraum um 9 Prozent an. Darin
eingeschlossen sind nicht nur Covid-19-Diagnosen, sondern auch
Virusgrippe und Erkältungen.

Die Grippe-Saison verlief relativ heftig. Nach früheren Angaben des
Gesundheitsministeriums waren mehr als 9300 Thüringer an Grippe
erkrankt.

Für die Analyse hatte die Krankenkasse die Daten von rund 52 000
Beschäftigten in Thüringen ausgewertet. Atemwegserkrankungen waren
demnach nach Muskel- und Skeletterkrankungen häufigster Grund für
eine Krankschreibung. Die DAK hat in Thüringen etwa 180 000
Versicherte.

«Entgegen der Erwartungen ist ein nachhaltiger Anstieg der
Arbeitsunfähigkeit ausgeblieben, obwohl es wegen der Pandemie noch
bis Ende Mai die telefonische Krankschreibung gab», erklärte
DAK-Landeschef Marcus Kaiser. Offensichtlich hätten auch die strikten
Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie Wirkung gezeigt. Nur im April
und im Juni seien mehr Krankschreibungsfehltage verzeichnet worden.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt die Krankenkasse Barmer bezogen
auf Atemwegserkrankungen. Sie verzeichnete hier im April einen
deutlichen Anstieg auf wöchentlich mehr als 50 Krankschreibungen je
1000 Versicherte (Vorjahr: 30 je 1000 Versicherte), der sich nach
Angaben eines Sprechers im Mai wieder normalisierte und seitdem auf
oder unter dem Niveau des Vorjahres lag.