Brandenburger Kliniken sollen Corona-Betten nach Bedarf vorhalten

Potsdam (dpa/bb) - Die Krankenhäuser in Brandenburg sollen für den
Fall eines plötzlichen Anstiegs der Corona-Infektionen je nach Bedarf
flexibel Bettenkapazitäten bereitstellen - aber ohne festen Anteil.
Die Krankenhäuser müssten innerhalb von 48 bis 72 Stunden weitere
Behandlungsmöglichkeiten für Covid-19-Patienten organisieren, wenn
ein Anstieg bei den Infektionen dies erfordere, erklärte das
Gesundheitsministerium am Sonntag auf Anfrage. Ministerin Ursula
Nonnemacher (Grüne) hatte Ende Juni eine feste Vorgabe für das
Freihalten von Betten aufgehoben, weil die Reserven den Bedarf
deutlich überstiegen. Die Zahl neuer Ansteckungen in Brandenburg
stieg in den vergangenen Wochen teils wieder.

Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» berichtete, trotz
steigender Infektionszahlen hielten deutsche Kliniken auf ihren
Intensivstationen weit weniger Betten für Corona-Patienten frei als
noch vor einigen Wochen und Monaten. Der Präsident der
Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält das für richtig. Die
Kliniken hätten genügend Zeit und Erfahrung, um ihre Kapazitäten
hochzufahren, wenn es wieder mehr Patienten mit schwerem
Krankheitsverlauf geben sollte, sagte er der Zeitung. In Berlin
werden dem Bericht zufolge seit Juni noch zehn Prozent der Betten für
Covid-Patienten reserviert.

Die Zahl neuer Ansteckungen mit dem Coronavirus ist in Brandenburg
gesunken. Das Gesundheitsministerium zählte von Samstag bis Sonntag
sechs bestätigte neue Infektionen nach 20 neuen Fällen am Tag zuvor.
Im Landkreis Teltow-Fläming kamen drei Ansteckungen mit dem
Sars-CoV-2-Erreger hinzu, im Kreis Oberhavel zwei neue Fälle und im
Kreis Spree-Neiße ein neuer Fall, wie das Ministerium mitteilte. Die
Meldungen können wegen des Wochenendes allerdings zeitverzögert
eintreffen. Seit März haben sich offiziell 4123 Menschen mit dem
Coronavirus infiziert. Die Zahl genesener Menschen liegt geschätzt
bei 3761, die aktuell erkrankter Patienten bei etwa 189.