«Sme»: Menschlichkeit wiegt mehr als Corona-Belastungen

Bratislava (dpa) - Die liberale slowakische Tageszeitung «Sme»
kritisiert am Freitag Verharmlosungen der Corona-Pandemie:

«Menschen, die an Covid-19 sterben, würden sowieso sterben. Dieser
zynische Satz ist in Diskussionen immer wieder zu hören. (...) Allen
Zweiflern lässt sich mit einer aktualisierten Statistik über die
gesamte Sterblichkeit in einzelnen Ländern entgegnen. Die zeigt klar:
Überall dort, wo den Behörden die Pandemie außer Kontrolle geriet,
stieg seit ihrem Ausbruch die Zahl der Gestorbenen so deutlich an,
dass es dafür keine andere Erklärung als das Coronavirus gibt.

Wenn also jemand über Corona-Todesfälle so redet, als gebe es sie
nicht oder als beträfen sie nur Menschen, deren Leben ohnehin keinen
Wert mehr hätte, tut er das nur aus einem einzigen Grund. Nämlich um
sich der Belastung zu entledigen, die all diese Opfer bewirken. Denn
gerade diese Opfer sind der Grund, warum wir alle diese Maßnahmen
ertragen müssen und unser Leben nicht in vollen Zügen genießen
können. Doch die paar Erschwernisse, die wir gegenwärtig ertragen
müssen, wiegen nicht den Verlust unserer Menschlichkeit auf.»

180915 Sep 20