Corona-Infektionen im Kreis Cloppenburg steigen - schärfere Regeln

In der Stadt Löningen, wo fast eine ganze Fußballmannschaft
nachgewiesen infiziert wurde, steigen die Fallzahlen weiter. Der
Kreis Cloppenburg ist aktuell am stärksten in Niedersachsen betroffen
- und reagiert.

Löningen (dpa/lni) - Der in Niedersachsen derzeit am stärksten
betroffene Kreis Cloppenburg hat am Donnerstag rund 117 aktuelle
Infektionen gemeldet. Der Wert der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt deutlich höher als in
allen anderen Kreisen - aktuell bei 46,9. «Es ist nicht so, dass beim
Wert 50 der Landkreis zu ist», sagte Kreissprecher Frank Beumker.
«Wir haben nicht vor, die Wirtschaftsbetriebe oder ähnliches zu
schließen», sondern es werde weiterhin auf punktuelle Einschränkungen

gesetzt.

Der Landkreis Cloppenburg verschärfte nun seine Allgemeinverfügung
vom Dienstag. Die Ausübung von Sportunterricht an allen Schulen wird
demnach ab sofort bis Ende des Monats untersagt. Es wurden auch
intensivere Kontrollen der Ordnungsbehörden in Bussen angekündigt -
Schülern, die bewusst fahrlässig die Maskenpflicht verletzen, drohen
demnach Bußgelder statt Ermahnungen.

Der bislang höchste Wert im Landkreis seit Beginn der Pandemie ist
auf Ausbrüche in der Stadt Löningen zurückzuführen: Fast eine
komplette Fußballmannschaft samt Trainer war dort vergangene Woche
positiv getestet worden und es gab laut Kreissprecher Fälle in einem
Altenheim und Schulen. Als Konsequenz wurde bereits die Sperrung
aller Sportplätze und Sporthallen bis Ende des Monats verfügt.
Vereinzelt sind Schulstandorte dicht, an Schulen mit positiven Fällen
verfügte der Kreis auch im Unterricht Maskenpflicht. Ob es eine
Ursprungsquelle gab und wo die gelegen haben könnte, darüber hat der
Kreis laut Sprecher keine Kenntnisse.

Beim betroffenen Verein SV Evenkamp hieß es, dass nach der
nachgewiesenen Infektion eines Spielers alle Mannschaftskameraden und
der Trainer getestet wurden - zehn weitere waren positiv. Auch die
Mannschaft, gegen die zuvor als letztes gespielt worden war, wurde
demnach informiert.

Aktuell hat nach Cloppenburg (46,9) der Kreis Wesermarsch den
höchsten Wert bei der sogenannten 7-Tagesinzidenz: 23,7 - es folgen
die Region Hannover und der Kreis Peine (je 22,3). Diese Zahl - die
Neuinfektionen der letzten sieben Tage pro 100 000 Einwohner - haben
Bund und Länder als Indikator zur Bewertung des regionalen
Infektionsgeschehens festgelegt. Spätestens wenn der Grenzwert 50 in
einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt überschritten wird, sind
verstärkte Infektionsschutzmaßnahmen einzuleiten.