Mit Geistern gegen Corona: Gruselige Aufklärungsaktion in Indonesien

Jakarta (dpa) - Ganz schön gruselig: In Indonesien setzen die
Behörden jetzt Geister ein, um die Gesundheitsprotokolle der
Corona-Pandemie durchzusetzen. Mehrere weiß verhüllte und mit
Gespenster-Masken ausgestattete Mitarbeiter haben unter anderem auf
einem Markt in der Millionenstadt Tangerang über Maskenpflicht und
Abstandsregeln aufgeklärt, wie örtliche Medien am Mittwoch
berichteten. Die in dem südostasiatischen Inselstaat als «Pocong»
bekannten Geister sollen die Opfer von Covid-19 repräsentieren. Auf
Schildern war zu lesen «Meine Maske schützt Sie, Ihre Maske schützt
mich» und «Maske tragen, Hände waschen, Abstand halten».

Pocong sind der Legende nach Leichname, deren Körper bis auf das
Gesicht in weißen Stoff gehüllt sind. Über ihrem Kopf und an den
Füßen ist dieser zusammengebunden. Das Gesicht der Pocong ist von
Verwesung gezeichnet, die Augen bestehen nur aus leeren Höhlen. Es
soll sich um Tote handeln, deren Seele noch keine Ruhe gefunden hat.

Das besonders schwer von der Pandemie betroffene Indonesien macht
schon länger mit kuriosen Abschreckungs- und Strafaktionen
Schlagzeilen. So mussten Menschen, die ohne Maske erwischt wurden,
unter anderem in einem Holzsarg «probeliegen». Auch der Glaube an
übernatürliche Kräfte wird immer wieder genutzt, um die Menschen auf

Linie zu bringen: So mussten Regelbrecher in verlassenen Häusern
ausharren, von denen es hieß, dass es dort spuke.