Schulrückkehr in Bulgarien - Streit über Masken

Sofia (dpa) - In Bulgarien ist die Wiederaufnahme des
Schulunterrichts nach einer halbjährigen Corona-Pause von Streit über
Masken und Isolierräume begleitet worden. Das neue Schuljahr begann
am Dienstag landesweit für gut 700 000 Schüler mit
Temperaturmessungen. Die Feierlichkeiten auf den Schulhöfen wurden
wegen der Corona-Regeln eingeschränkt. Soweit werden rund 300 Schüler
auf Wunsch ihrer Eltern wegen Corona zu Hause Fernunterricht
erhalten, wie Bildungsminister Krassimir Waltschew erläuterte.

Schutzmasken müssen in dem Balkanland nicht im Unterricht, aber auf
den Gängen und in anderen geschlossenen Räumen der Schule getragen
werden. Gegen diese gemäßigte Regelung protestierten am
Bildungsministerium in Sofia aufgebrachte Eltern, die frei
entscheiden wollten, ob ihre Schulkinder Masken tragen sollen. Für
Unmut sorgte auch die Einrichtung von Isolierräumen, wo Schüler mit
Fieber oder Covid-19-Symptomen aufgenommen werden müssen, bis ihre
Eltern sie abholen. Die Demonstranten bemängelten, dass das
bulgarische Wort «Isolator» für diese Einrichtung bei den dort
untergebrachten Schülern Schuldgefühle auslösen könnte.

Das EU-Land im Südosten ist von der Coronavirus-Pandemie inzwischen
wieder weniger stark betroffen als im Juli und August. Bei einer
Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen gab es am Dienstag
4402 aktive Corona-Fälle. Eine Reisewarnung für die Schwarzmeerregion
Warna und Dobritsch im Nordosten wurde vom Auswärtigen Amt in Berlin
wieder aufgehoben. Derzeit gibt es in Bulgarien nur noch einen
regionalen Infektionsherd in Blagoewgrad im Südwesten des Landes.