Karliczek: Corona-Impfstoff für viele erst Mitte nächsten Jahres

Berlin (dpa) - Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) geht
weiterhin davon aus, dass es erst im kommenden Jahr einen
Corona-Impfstoff für große Teile der Bevölkerung geben wird. Absolute

Priorität habe die Sicherheit. Ein Impfstoff könne nur zur Anwendung
kommen, wenn der Nutzen höher sei als die Risiken, sagte sie am
Dienstag in Berlin. «Von dieser Linie werden wir in Deutschland und
Europa nicht abweichen.» Nach wie vor müsse man sich darauf
einstellen, dass es erst Mitte nächsten Jahres einen Impfstoff für
breite Teile der Bevölkerung geben werde.

Neben dem Tübinger Biotechunternehmen Curevac soll die Mainzer Firma
Biontech Forschungsgelder in dreistelliger Millionenhöhe für die
Corona-Impfstoffentwicklung erhalten, wie Karliczek am Dienstag
mitteilte. Davon sollen 252 Millionen Euro an Curevac gehen. Das war
bereits Anfang September bekanntgeworden. Daneben soll Biontech 375
Millionen erhalten. Mit beiden Unternehmen seien die Verhandlungen
über die Förderung nun abgeschlossen, sagte Karliczek.

Für die beschleunigte Erforschung von Corona-Impfstoffen hatte das
Bundesforschungsministerium ein Sonderprogramm mit einem Fördertopf
von 750 Millionen Euro gestartet. Das dritte Unternehmen, das mit
diesem Programm gefördert werden soll, ist nach Karliczeks Angaben
die Firma IDT Biologika aus Dessau-Roßlau. Dort seien die
Fördergespräche noch nicht ganz abgeschlossen.

Laut Weltgesundheitsorganisation wird weltweit in rund 170 Projekten
nach einem Impfstoff gesucht. Bei 26 Projekten laufen demnach bereits
Testimpfungen. In Russland wurde schon im August bereits vor
Abschluss wichtiger Tests der erste Impfstoff für eine breite
Anwendung in der Bevölkerung freigegeben - was international
kritisiert wurde.