Corona beeinträchtigt Betrieb in Bildungseinrichtungen

Die Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung in Güstrow, eine
Berufsschule in Greifswald, ein Gymnasium in Ueckermünde: Das
Coronavirus legt gerade Teile von Bildungseinrichtungen in MV lahm.

Rostock (dpa/mv) - An drei Bildungseinrichtungen in
Mecklenburg-Vorpommern macht das Coronavirus derzeit Probleme. Gleich
sieben Infektionen wurden bei Lernenden der Fachhochschule für
Öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow
festgestellt. Der komplette Ausbildungsjahrgang mit 42 Azubis sei bis
Ende dieser Woche zu Hause, außerdem fünf Lehrkräfte und zwei externe

Dozenten, sagte die Sprecherin der Hochschule.

Wegen eines Tagesausflugs nach Prag ist eine komplette Schulklasse
des Gymnasiums in Ueckermünde (Landkreis Vorpommern-Greifswald) in
Quarantäne geschickt worden. Und in Greifswald wurde bei einer
Schülerin der Wirtschaftsakademie Nord das Coronavirus nachgewiesen.
Ihre Berufsschulklasse mit 15 Schülern sowie fünf Lehrer seien nach
Bekanntwerden des Falls Ende vergangener Woche in Quarantäne
geschickt worden, sagte die Landkreis-Sprecherin.

Sechs Infizierte in Güstrow sind Auszubildende der Verwaltung, wie
eine Sprecherin der Hochschule am Montag sagte. Der siebte Fall sei
eine junge Polizistin, die sich bei Feststellung der Infektion schon
länger wieder an ihrem Heimatort in Niedersachsen aufgehalten habe.
Deshalb habe dieser Fall keine Auswirkung auf den Lehrbetrieb in
Güstrow. Die Verwaltungs-Azubis waren den Angaben zufolge gemeinsam
auf Studienfahrt gewesen. Ein Teilnehmer sei am vergangenen Dienstag
positiv auf das Virus getestet worden, sagte ein Sprecher des
Landkreises Rostock. Bei weiteren fünf Mitreisenden wurde das Virus
demnach später nachgewiesen. Bis auf die Quarantäne laufe der
Lehrbetrieb in Güstrow normal weiter, sagte die Sprecherin der
Hochschule. Die 42 betroffenen Auszubildenden entsprechen den Angaben
nach knapp vier Prozent aller Studierenden und Lernenden dort.

Die 22 Schüler und zwei Lehrer aus Ueckermünde waren auf Klassenfahrt
in Dresden und kamen Ende vergangener Woche zurück, wie eine
Sprecherin des Landkreises Vorpommern-Greifswald am Montag erklärte.
Im Zuge der Klassenfahrt habe der Tagesausflug in die tschechische
Hauptstadt stattgefunden. Da Prag vom Robert Koch-Institut als
Risikogebiet eingestuft worden sei, seien die Jugendlichen und die
beiden Pädagogen Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet. Sie seien
gleich bei ihrer Ankunft am vergangenen Freitag getestet worden. Das
Ergebnis sei bei allen negativ. Ein zweiter Test folge am Donnerstag.

Auch ein erster Test bei den Wirtschaftsschülern in Greifswald sei
negativ ausgefallen. Ein zweiter Test solle in Lauf dieser Woche
vorgenommen werden. Zuvor hatte die «Ostsee-Zeitung» berichtet.

Von Samstag bis Montag sind in Mecklenburg-Vorpommern zehn neue
Corona-Infektionen festgestellt worden. Die Hälfte davon entfiel auf
den Landkreis Vorpommern-Greifswald, wie das Landesamt für Gesundheit
und Soziales (Lagus) in Rostock berichtete. Die Zahl der seit März
nachweislich mit Sars-CoV-2 infizierten Menschen im Nordosten stieg
auf 1064. Mit 66 registrierten Fällen je 100 000 Einwohner ist
Mecklenburg-Vorpommern von allen Bundesländern bislang am geringsten
von Coronavirus-Infektionen betroffen. Bundesweit sind es 313 Fälle
je 100 000 Einwohner.