WHO Europa würdigt Gesundheitspersonal und weitere Corona-Helden

Kopenhagen (dpa) - Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation
WHO hat die Arbeit von Krankenschwestern, Ärzten und weiteren
Mitarbeitern des Gesundheitssektors im Corona-Kampf gewürdigt. «Wie
in jeder Katastrophe haben wir Opfer und Helden», sagte
WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Montag zum Auftakt der
diesjährigen Hauptversammlung der in Kopenhagen ansässigen WHO
Europa. Während er den Betroffenen sowie hart getroffenen Gemeinden
und Ländern seine Anteilnahme ausspreche, wolle er auch die
Leistungen vieler Kämpfer an vorderster Front unterstreichen, sagte
Kluge.

«Die Helden sind ohne Zweifel die Gesundheits- und Sozialarbeiter,
die ihr eigenes Leben geopfert haben, um die Gesellschaft zu
schützen», sagte Kluge. Auch andere wie etwa Lehrer verdienten seinen
tiefsten Respekt dafür, die Gesellschaft trotz der Pandemie am Laufen
gehalten zu haben.

Bei der 70. Jahresversammlung der WHO Europa wollten
Gesundheitsminister und andere hochrangige Vertreter der 53
Mitgliedstaaten der Region unter anderem über die Erkenntnisse aus
der Corona-Pandemie sprechen. Am Montagnachmittag sollte auch über
einen neuen Fünf-Jahres-Arbeitsplan diskutiert und abgestimmt werden.
Wegen der Corona-Pandemie findet die zweitägige Versammlung in diesem
Jahr digital und mit reduziertem Programm statt.

Seit Beginn der Pandemie starben in der europäischen Region laut
Kluge bis Sonntag rund 225 000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19,
bei knapp 4,8 Millionen Menschen wurde eine Infektion nachgewiesen.

Die Pandemie habe Stärken und Schwächen Europas offenbart, sagte
Kluge. Die Länder hätten im Kampf gegen Covid-19 unter anderem mehr
und mehr auf subnationaler Ebene miteinander zusammengearbeitet. Die
Lektionen, die man in der Pandemie gelernt habe - etwa Wege aus einem
nationalen Lockdown - seien dabei nicht bloß für die Zukunft wichtig,
sondern bereits heute, sagte Kluge. «Wir müssen Lektionen für die
Gegenwart lernen.» Der Kampf gegen Corona sei dabei kein Sprint,
sondern ein Langstreckenlauf.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus wies darauf hin, dass
die durchschnittliche Zahl täglicher Neuinfektionen in Europa heute
höher sei als während der ersten Hochphase im März. Derzeit gebe es
glücklicherweise relativ wenige Covid-19-Todesfälle. «Aber jeder Tod

ist eine Tragödie.» Anstatt bloß auf einen Impfstoff zu warten, müs
se
man mit den Maßnahmen arbeiten, über die man bereits verfüge.
Abstandhalten, Handhygiene und Masken könnten helfen, um der
Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken - und so Leben zu retten.