Nach sechs Monaten Corona-Pause: Italiens Schulen öffnen wieder

Rom (dpa) - Begleitet von Debatten um die Corona-Ausbreitung und
organisatorischen Problemen ist ein Großteil der 8,5 Millionen
Schüler in Italien wieder in die Klassen zurückgekehrt. Für etwa zwei

Drittel der Kinder und Jugendlichen begann am Montag nach über sechs
Monaten Pause wieder der Unterricht. Das Land hatte seine Schulen
wegen der Corona-Pandemie am 5. März geschlossen, in keinem anderen
europäischen Land waren sie länger dicht. Wegen der Ausbreitung des
Virus gelten zum Schulstart strenge Vorsichts- und Schutzmaßnahmen.

Außerhalb des Unterrichts und in den Klassenräumen, in denen der
Abstand nicht eingehalten werden kann, müssen Schüler über sechs
Jahren einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Allerdings stockt die von der
Regierung versprochene Maskenlieferung ebenso wie die angekündigte
Bereitstellung von 2,4 Millionen Einzeltischen. Zudem fehlt es an
Lehrern und geeigneten Räumen, Unterricht soll daher teilweise auch
draußen stattfinden. Eltern sind zudem dazu aufgerufen, bei ihren
Kindern vor Schulstart jeden Morgen Fieber zu messen.

«Es wird Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten geben, vor allem am
Anfang», hatte Regierungschef Giuseppe Conte in einer
Facebook-Ansprache gesagt. «Ihr müsst euren Teil dazu beitragen und
die Vorsichtsmaßnahmen befolgen, die es euch ermöglichen, eure
Gesundheit zu schützen und die der Menschen, die ihr liebt und die
euch lieben», appellierte Conte an die Kinder und Jugendlichen und
lobte die Lehrer für ihre «außergewöhnlichen Anstrengungen».

Die Öffnung der Schulen und die nötigen Schutzmaßnahmen waren auch
wegen der zuletzt wieder steigenden Corona-Infektionszahlen in
Italien wochenlang kontrovers diskutiert worden. Es hatte auch
Forderungen nach einer weiteren Verschiebung der Rückkehr gegeben, in
einigen Regionen beginnt die Schule erst in der kommenden Woche.