IT-Ausfall an Uniklinik Düsseldorf dauert an

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Ausfall des IT-Systems am Düsseldorfer
Uniklinikum (UKD) dauert an. «Wir sind vom normalen Betrieb und auch
von der Notfallversorgung weiter abgemeldet», sagte ein
Klinikumssprecher am Samstag auf Anfrage. Der Rat an alle
Behandlungsbedürftigen laute: «Macht einen Bogen ums UKD!»

Einzelne dringliche Operationen von bereits aufgenommenen Patienten
fänden zwar statt, Rettungswagen führen die Uniklinik aber weiterhin
nicht an. Cybercrime-Ermittler haben inzwischen Hinweise darauf, dass
die Klinik-IT von Hackern angegriffen worden sein könnte. Die
Hinweise auf einen kriminellen Hintergrund hätten sich verdichtet,
hieß es am Freitag.

Das IT-System des Universitätsklinikums war am Donnerstag
ausgefallen. Lediglich die Telefonanlage sei inzwischen wieder in
Betrieb. Patienten werden weiterhin gebeten, das Universitätsklinikum
Düsseldorf nicht aufzusuchen - auch dann nicht, wenn ein Termin
vereinbart worden sei.

Am Universitätsklinikum Düsseldorf werden jährlich mehr als 50 000
Patienten stationär versorgt und etwa 300 000 Patienten im Jahr
ambulant behandelt. Gemessen an der Bettenzahl ist es das siebtgrößte
Klinikum in NRW.

In Nordrhein-Westfalen waren das Lukaskrankenhaus im benachbarten
Neuss und das Forschungszentrum Jülich sowie mehrere Unternehmen in
der Vergangenheit Ziele von Hackerangriffen. Große Krankenhäuser
werden zur sogenannten kritischen Infrastruktur gezählt, die es
besonders zu schützen gilt. Für sie gibt es branchenspezifische
Sicherheitsstandards.