DIHK-Präsident begrüßt Ende der pauschalen Reisewarnung

Berlin (dpa) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat das
geplante Auslaufen der pauschalen Reisewarnung für fast alle gut 160
Länder außerhalb der EU und des Schengen-Raums begrüßt. «Die
Entscheidung bietet die Chance, Gesundheitsschutz und wirtschaftliche
Aktivitäten besser miteinander in Einklang zu bringen», sagte
DIHK-Präsident Eric Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur. «Denn
lokale Infektionslagen können besser berücksichtigt werden - mit
Blick auf Geschäftsreisen ebenso wie bei touristischen Reisen.»

Angesichts der großen Bedeutung für weite Teile der Wirtschaft seien
vor allem Verhältnismäßigkeit und Augenmaß bei Reisebeschränkunge
n
notwendig, sagte Schweitzer. Die pauschale Reisewarnung für fast alle
gut 160 Länder außerhalb der EU und des grenzkontrollfreien
Schengen-Raums wird am 30. September enden. Vom 1. Oktober an soll es
nach einem Beschluss des Bundeskabinetts dann auf die Lage in den
einzelnen Staaten zugeschnittene Bewertungen geben.

«Regional differenzierte Lösungen ab dem 1. Oktober müssen für die

Unternehmen transparent und nachvollziehbar sein», sagte Schweitzer.
«Gerade auch innerhalb des europäischen Binnenmarkts, der von
Freizügigkeit sowie grenzüberschreitendem Warenverkehr und
Dienstleistungen lebt, brauchen Unternehmen ausgewogene und
koordinierte Strategien zwischen den EU-Mitgliedstaaten.»

Reisebeschränkungen träfen international tätige Geschäftsleute
genauso wie Reisebüros, Reiseveranstalter und Fluggesellschaften, die
Reisen ins Ausland organisieren - aber auch Hotels, Gaststätten,
Einzelhändler und Dienstleister hierzulande, die auf internationale
Touristen angewiesen seien.

Geschäftsreisen seien für deutsche Unternehmen auch im digitalen
Zeitalter wichtig, um neue Aufträge zu gewinnen oder Maschinen
aufzustellen und zu warten, so Schweitzer. «Das alles leidet
momentan.»

Der DIHK und andere Wirtschaftsverbände hatten vor der Entscheidung
des Bundeskabinetts einen Kurswechsel bei den Reisewarnungen
gefordert. Einschränkungen und ihre mangelnde Koordination zwischen
EU-Staaten hätten vielfältige negative wirtschaftliche Auswirkungen,
die weit über den Tourismus hinausgingen, hieß es in einem
gemeinsamen Papier.