Fachleute: Klimawandel hat Auswirkungen auf psychische Gesundheit

Mainz (dpa/lrs) - Das Waldsterben, die Trockenheit und der sichtbare
Klimawandel haben nach Einschätzung von Therapeuten eine erhebliche
Auswirkung auf die psychische Gesundheit. «Der Klimawandel und die
damit verbundenen, wissenschaftlich belegten existentiellen Risiken
können zu einer Vielzahl belastender Emotionen führen», sagte die
Präsidentin der Standesvertretung, Sabine Maur, im Gespräch mit der
Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Angst und das starke persönliche

Ohnmachtserlebnis, wenig ändern zu können», nannte sie als Grund.
«Dazu kommt die Sorge um unsere Kinder und die Frage, was für eine
Zukunft sie haben werden.» Von diesen Problemen seien auch die
Heilberufe wie Ärzte, Therapeuten oder Pfleger betroffen.

Psychische Erkrankungen seien schon jetzt der zweithäufigste Grund
für Krankschreibungen und der häufigste Grund für Frühverrentungen,

betonte Maur. Sie forderte eine nationale Gesundheitsstrategie für
psychische Gesundheit. «Das Problem lässt sich nicht
psychotherapeutisch lösen, das ist ein gesellschaftliches Problem.
Hier ist die Politik gefordert.» Viele Psychotherapeuten engagierten
sich daher wie junge Menschen, Eltern, Wissenschaftler und Ärzte auch
in der Klimaschutz-Bewegung als «Psychotherapists for future».