Corona blitzt in Einrichtungen auf - Viele Tests und Quarantäne

Nach Corona-Infektionen in Bildungseinrichtungen, einem Pflegeheim
und einer Jugendhaftanstalt ist der Betrieb dieser Einrichtungen
teilweise eingeschränkt. Viele Tests werden durchgeführt, manche
fallen aber erst beim zweiten Durchgang positiv aus.

Jena/Arnstadt/Plaue (dpa/th) - In mehreren Thüringer Einrichtungen
mit vielen Menschen haben Corona-Infektionen für Einschränkungen
gesorgt. Nach der Corona-Infektion einer Mitarbeiterin in einem
Jenaer Pflegeheim wurden am Freitag Bewohner und Pfleger auf das
Virus getestet. Insgesamt gehe es um 90 Bewohner und 50 Pflegekräfte,
sagte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage. Das Heim sei für Besucher
abgeriegelt.

Aktiv werden musste das Gesundheitsamt auch in einem Friseursalon.
Dort sei eine Mitarbeiterin positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet
worden. Nun laufe die Kontaktnachverfolgung bei Kollegen und Kunden.

In der Jugendstrafanstalt Arnstadt wurde ein Bediensteter positiv auf
das Corona-Virus getestet. Für zwei weitere Bedienstete sei
Quarantäne angeordnet worden, teilte das Justizministerium mit. Zudem
kommen fünf weitere Beschäftigte als Kontaktpersonen in Betracht. Sie
wurden vom Dienst freigestellt und sollen nun getestet werden.

Auch Gefangene, die Kontakt mit den Bediensteten gehabt haben
könnten, werden getestet. Laut Ministerium wurden wegen des
Corona-Falls erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Unter anderem
seien Qualifizierungsmaßnahmen ausgesetzt. Die Anstalt wurde mit
Schutzausrüstung versorgt.

Nach mehreren an Schulen entdeckten Infektionen bleibt der Betrieb
von landesweit vier Schulen eingeschränkt. Zuletzt musste eine
Grundschule in Plaue (Ilm-Kreis) ihren Betrieb einschränkten, weil
sich ein Kind mit dem Virus infiziert hatte. Nach Angaben des
Landratsamtes vom Freitag waren die Testergebnisse aller
Kontaktpersonen negativ. Am Mittwoch sollen die Betroffenen aber
erneut getestet werden. Die betroffene Klasse sowie alle
Kontaktpersonen seien weiterhin in Quarantäne.

Im Zusammenhang mit einem Corona-Ausbruch in einem Kindergarten in
Arnstadt wurden zwei neue Infektionen bekannt. Es handele sich dabei
Kontaktpersonen einer an Covid-19 erkrankten Erzieherin. Die
Betroffenen stehen bereits seit dem 4. September unter Quarantäne,
ein erster Test sei bei ihnen zunächst negativ ausgefallen. Der
Kindergarten ist bereits geschlossen und soll noch bis mindestens
einschließlich 16. September geschlossen bleiben. Für Montag sind
weitere Corona-Tests geplant.

Unterdessen scheiterten zwei Eisenacher Schüler mit einem Eilantrag
gegen eine Maskenpflicht in den Gängen und Fluren ihrer Schule vor
dem Verwaltungsgericht in Meinigen. Die beiden Gymnasiasten wollten
erreichen, dass sie sich nicht an die im Hygieneplan ihrer Schule
vorgeschriebene Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung halten
müssen. Die Richter wiesen den Widerspruch am Donnerstag zurück, wie
das Verwaltungsgericht Meinigen. Demnach fehle das notwendige
Rechtsschutzbedürfnis.

Denn wenn die Schüler mit ihrem Eilantrag Erfolg gehabt hätten,
hätten sie aufgrund anderer Anti-Corona-Maßnahmen weiterhin Masken
tragen müssen. Diese Verpflichtung ergebe sich auf der entsprechenden
Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie des
Bildungsministeriums, hieß es in einer Mitteilung des Gerichts.

Dort ist unter anderem geregelt, dass in Schulgebäuden immer dann
Masken getragen werden sollen, wenn der Mindestabstand nicht
eingehalten werden kann - insbesondere beim Raumwechsel in den
Pausen. Eine Maskenpflicht im Unterricht gibt es dagegen nicht. Der
Gerichtsbeschluss ist noch nicht rechtskräftig.

Nach Zahlen vom Freitag wurden in Thüringen binnen eines Tages 23
Neuinfektionen erfasst. Bislang sind 188 mit dem Corona-Virus
infizierte Menschen gestorben.