Corona: Bundeswehr im Saarland hat 25 Amtshilfeanträge umgesetzt

Saarlouis (dpa/lrs) - Die Bundeswehr im Saarland hat bislang 25
Amtshilfe-Ersuchen zur Bewältigung der Corona-Pandemie umgesetzt.
Zwei davon seien noch «in der Durchführung», sagte der Sprecher des
Landeskommandos Saarland, Oberstleutnant Thomas Dillschneider, am
Dienstag in Saarlouis der Deutschen Presse-Agentur. Dabei handele es
sich um den Betrieb des Corona-Testzentrums am ehemaligen Saarbrücker
Messegelände unter Federführung des Saar-Gesundheitsministeriums
sowie um eine Teststation am Flughafen.

In den meisten Einsätzen sei es um Unterstützung beim Aufbau und den
Betrieb von Test-Stationen und Lazaretten sowie um Hilfe bei
Pflegeeinrichtungen gegangen. Auch bei der Eingangsbefragung bei der
Ausländerbehörde sei man tätig gewesen, sagte der Sprecher. Insgesamt

seien dabei seit Ende März Dutzende Soldaten beteiligt gewesen.

Elf Soldaten seien auch im Zuge der Amtshilfe in zwei Altersheimen in
Homburg im Einsatz gewesen, sagte Dillschneider. Die Heimleitung
hatte beim Landratsamt Saarpfalz-Kreis um Unterstützung durch die
Bundeswehr gebeten, um das Hygienekonzept angesichts Personalmangels
umsetzen zu können und den Bewohnern wieder Besuch zu ermöglichen.

Der Landrat Theophil Gallo (SPD) habe dann bei der Bundeswehr den
Antrag gestellt, der rechtlich geprüft und vom Kommando Territoriale
Aufgaben in Berlin genehmigt worden sei. Dillschneider sagte, die
Soldaten hätten bis Ende vergangenen Monats in beiden Einrichtungen
geholfen: bei der Befragung von Besuchern, der Kontakte-Dokumentation
und der Begleitung von Bewohnern und Besuchern. Dieser Auftrag habe
«nichts mit Imagepflege zu tun», sagte Dillschneider. «Das Primat der

Politik in die Bundeswehr greift.»

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag,
André Hahn, hatte jenen Amtshilfe-Auftrag kritisiert: «Wenn
Bundeswehrsoldaten im Saarland in privaten Seniorenresidenzen eines
bundesweit tätigen Altenheimbetreibers eingesetzt werden, um dort
pressewirksam Einlasskontrollen durchzuführen, habe ich ernsthafte
Zweifel, ob die Grenzen der behördlichen Amtshilfe noch gewahrt
sind.» Hahn sagte weiter, er habe kein Verständnis dafür, dass die
Bundeswehr die Pandemie «als Gelegenheit für Imagepflege» benutze.