120 Neuinfektionen in Hessen - Offenbach lockert Beschränkungen

Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in
Hessen ist wieder gestiegen. In Frankfurt liegt die Inzidenz damit
über dem ersten Schwellenwert. Gute Nachrichten kommen aus Offenbach.

Wiesbaden/Offenbach (dpa/lhe) - In Hessen sind am Sonntag weitere 120
Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die Zahl der
Todesfälle, die mit dem Erreger in Verbindung gebracht wird, lag
weiterhin bei 535, wie das hessische Sozialministerium in Wiesbaden
mitteilte (Stand: 14.00 Uhr). Damit liegt die Zahl der täglichen
Neuinfektionen erstmals seit vergangenem Dienstag wieder über 100.
Bei der sogenannten Inzidenz, einer wichtigen Kennzahl für den
Verlauf der Corona-Pandemie, gab es uneinheitliche Veränderungen: In
einigen Kommunen wurden leicht sinkende, in anderen leicht steigende
Werte registriert.

In Offenbach sank die Inzidenz in den letzten Tagen stetig. Am 25.
August hatte der Wert noch bei 59 Neuinfektionen pro 100 000
Einwohnern gelegen. Am Sonntag nannte die Stadt den Wert 17,9, das
Land sprach von einer Inzidenz von 17,6. Die Stadt Offenbach kündigte
an, die zuvor erlassenen Beschränkungen zur Bekämpfung der
Corona-Pandemie zu lockern. Ab diesem Montag (7.9.) gilt damit keine
Maskenpflicht mehr im Unterricht, im öffentlichen Raum dürfen sich
wieder mehr Menschen treffen, wie die Stadt am Sonntag mitteilte.
Auch die Sperrstunde für die Gastronomie werde aufgehoben. «Das
Risiko in Offenbach ist nicht mehr größer als in anderen Orten»,
sagte Gesundheitsdezernentin Sabine Groß.

Zuvor galten in der Stadt aufgrund steigender Infiziertenzahlen
strenge Kontaktbeschränkungen. So waren Aufenthalte im öffentlichen
Raum nur alleine, in Gruppen von höchstens fünf Menschen oder mit
Angehörigen des eigenen und eines weiteren Haushalts erlaubt. «Der
starke Rückgang der Neuinfektionen zeigt, dass die getroffenen
Maßnahmen für die Stadt Offenbach sinnvoll und notwendig waren»,
sagte Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD).

Unter den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten kam am
Sonntag Frankfurt auf die meisten Neuinfektionen pro 100 000
Einwohnern binnen sieben Tagen - die Inzidenz lag damit bei 20,4. Ab
einer Sieben-Tage-Inzidenz von 20 gilt in Hessen unter anderem eine
erhöhte Aufmerksamkeit und ein erweitertes Meldewesen.

Im Main-Taunus-Kreis lag der Wert nach der Mitteilung vom Sonntag bei
19,7, im Kreis Groß-Gerau bei 18,5 und in der Stadt Offenbach bei
17,6. In der Landeshauptstadt Wiesbaden sank die Zahl auf 10,4. Seit
Beginn der Pandemie haben sich insgesamt 16 098 Menschen in Hessen
mit dem Coronavirus infiziert.