Weitermachen trotz Corona: Zirkus Charles Knie startet Freizeitpark

Einbeck (dpa) - Weil der Zirkus Charles Knie in diesem Jahr wegen der
Corona-Pandemie nicht mehr auf Tournee gehen kann, eröffnet er auf
dem Gelände seines Winterquartiers einen Freizeitpark. «Wir sind
Zirkusmenschen, wir wollen auftreten und Familien und Kindern
Entertainment bieten», sagte Zirkuschef Sascha Melnjak am Mittwoch.
Auf dem weitläufigen Hof in Einbeck-Volksen (Niedersachsen) gibt es
ab Freitag einen Streichelzoo, Hüpfburgen, einen Mitmach-Zirkus sowie
zweimal täglich eine Pferde- und Kleintier-Show. Zudem sind auf den
Weiden unter anderem Zebras, Lamas sowie Kamele zu sehen. 

Darüber hinaus wird vom 31. Juli an sechs Mal abends ein
Sommer-Varieté mit Rebecca Siemoneit-Barum veranstaltet. Die aus
der «Lindenstraße» bekannte Schauspielerin ist im Circus Barum
aufgewachsen, der vor dem Zirkus Charles Knie sein Winterquartier in
Einbeck hatte. «Dieser unglaubliche Stillstand eint die ganze
Kulturszene. Ich bin auch seit dem 6. Februar arbeitslos», sagte die
42-Jährige. Nun gelte es, in der Krise die vorhandenen Ressourcen zu
nutzen. «Alle freuen sich, dass Publikum kommt und wir wieder ein
bisschen Show machen können.»

Die Corona-Pandemie trifft die rund 300 Zirkus-Unternehmen in
Deutschland besonders hart: Viele sind während einer Tournee auf
einem Festplatz irgendwo in Deutschland gestrandet, andere hängen an
ihren Stammsitzen fest. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung sei
sehr groß, sagte der Vorsitzende des Verbandes deutscher
Circusunternehmen, Ralf Huppertz. Viele Zirkusse berichteten von
Geld- und Futterspenden. Die staatlichen Hilfen reichten nicht aus.