WM sorgt für Diskussionsstoff im deutschen Handball

Frankfurt/Main (dpa) - Die für Januar in Ägypten geplante
Weltmeisterschaft sorgt absehbar für Diskussionsbedarf im deutschen
Handball. Der Deutsche Handball-Bund ist ein Befürworter des
Turniers, die Mannschaften der Handball-Bundesliga sehen die WM aus
unterschiedlichen Gründen skeptisch. Das geht aus einem am Mittwoch
in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» veröffentlichten Interview
mit Verbands-Vorstand Mark Schober und Liga-Geschäftsführer Frank
Bohmann hervor.

«Hier sind der DHB und die HBL an der Seite des Weltverbandes IHF.
Die WM ist für den Handball enorm wichtig: als Schaufenster unseres
Sports», sagte Schober auf die Frage, ob es angesichts der
Corona-Krise die WM im Januar geben könne. Bohmann sagte, die Liga
werde das Turnier unterstützen, sollte die Pandemie-Lage es zulassen
und die Gesundheit von Spielern und Zuschauern nicht gefährdet sein.
Die Vereine seien sich der Strahlkraft der WM bewusst. «Trotzdem gibt
es Bedenken. Corona sorgt für zu viele Unwägbarkeiten, was die eigene
wirtschaftliche Planbarkeit betrifft. Hinzu kommt ein sehr enger
Terminplan, der dann im Januar von der WM unterbrochen wird.»

Bohmann warnte angesichts des verspäteten Saisonstarts in der Liga
und der vielen weiteren Spieltermine mit Champions League, WM,
Olympia-Qualifikation und Olympia: «Diese Abfolge wird den Spielern
viel zumuten. Aus der Corona-Krise darf keine Verletzungskrise im
Handball werden.»

32 Mannschaften sollen vom 12. bis 31. Januar in Ägypten um den
WM-Titel spielen. 26 Teams, darunter Deutschland und Titelverteidiger
Dänemark, sind bereits qualifiziert.