Erstes Bundesland in Österreich führt Maskenpflicht wieder ein

Linz (dpa) - In Österreich führt als erstes Bundesland Oberösterreich

nach einem spürbaren Anstieg der Corona-Infektionen die Maskenpflicht
wieder ein. Von Donnerstag an müssten die Bürger wieder einen
Mund-Nasen-Schutz unter anderem beim Betreten von Läden und in
Lokalen auf dem Weg zum Tisch tragen, sagte Landeschef Thomas Stelzer
(ÖVP) am Dienstag in Linz. Die Gäste von Lokalen würden auf
freiwilliger Basis gebeten, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. «Es
ist ein Anstieg, der uns besorgt und uns natürlich auch nicht
tatenlos zusehen lässt», sagte Stelzer.

Im Bundesland seien aktuell 427 Menschen mit dem Coronavirus
infiziert. Laut Behörden sind rund 3000 Menschen unter Quarantäne.
Die Reproduktionszahl, die angibt, wie viel Personen durch einen
Infizierten angesteckt werden, liege bei 2,0. «Das ist einfach zu
viel», sagte Stelzer. In ganz Österreich liegt dieser Wert laut
Stelzer bei 1,37. Oberösterreich ist mit knapp 1,5 Millionen
Einwohnern bevölkerungsmäßig das drittgrößte Bundesland.

Die Verordnung trete zunächst ohne zeitliche Begrenzung in Kraft,
sagte Stelzer. Die Maßnahme sei mit der Bundesregierung und Kanzler
Sebastian Kurz (ÖVP) abgestimmt. Sie solle dazu dienen, schärfere
Schritte wie einen Lockdown im Bundesland zu vermeiden. «Wir setzen
darauf, dass das gelingen wird.» Ein wesentlicher Cluster sei
weiterhin im Umfeld einer Freikirche zu verorten, hieß es.

Schon seit vergangenem Freitag hat das Bundesland seine Schulen und
Kindergärten wieder geschlossen. Stelzer warnte nach Erfahrungen mit
Infizierten vor heimkehrenden Urlaubern aus dem Westbalkan. Hier
bestehe offenbar eine erhöhte Gefahr. Österreich hat für die sechs
Länder des Westbalkans bereits die höchste Reisewarnstufe verhängt.