Althusmann relativiert Forderung nach Ende der Maskenpflicht

Hannover (dpa) - Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann
(CDU) hat seine Forderung zu Änderungen bei der Maskenpflicht nach
breitem Widerspruch auch aus den Reihen der Union relativiert. «Ich
spreche mich keinesfalls für eine völlige Aufhebung der Maskenpflicht
aus», sagte der CDU-Politiker am Montag auf NDR Info. Das wäre viel
zu früh. Nach der Sommerpause werde die Landesregierung darüber
beraten, wie mit der Maskenpflicht umgegangen werde.

Der «Welt am Sonntag» hatte Althusmann am Wochenende gesagt, die
Maskenpflicht im Einzelhandel solle in eine Empfehlung umgewandelt
werden, wenn es das Infektionsgeschehen zulasse. Derzeit sei das
Infektionsrisiko in Niedersachsen sehr gering. Am Montag sagte er
dazu im NDR: «Wir müssen äußerst wachsam bleiben, dürfen nicht
leichtsinnig werden.»

Im ARD-«Morgenmagazin» sagte er, als Wirtschaftsminister müsse er
aber auch im Blick haben, dass in seinem Bundesland 5000 Insolvenzen
im Einzelhandel drohten und Einnahmeausfälle von 80 Prozent
verzeichnet würden. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister
Harry Glawe (CDU) hatte sich in der «Welt am Sonntag» für ein
zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften
ausgesprochen. Andere Länder wie Bayern, Schleswig-Holstein,
Brandenburg und Hamburg sind dagegen, auch Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn (CDU) warnte vor so einem Schritt.