Gesundheitsminister Garg gegen Abschaffung der Maskenpflicht

Kiel/Schwerin (dpa) - Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner
Garg steht einer Abschaffung der Maskenpflicht im Handel ablehnend
gegenüber. «Ich halte das inmitten der Lockerungen für grundfalsch»
,
sagte der FDP-Politiker. «Wir befinden uns mitten in der Pandemie. Es
gibt auch bei dem derzeit niedrigen Infektionsgeschehen keinen Grund,
sämtliche Schutzmaßnahmen einfach über Bord zu werfen. Das Erreichte

darf nicht durch Sorglosigkeit verspielt werden.» Auch Hamburg bleibt
vorsichtig im Umgang mit dem Coronavirus und will in der Diskussion
um die Abschaffung der Maskenpflicht erst Ende August die
Infektionszahlen aus den Sommerferien abwarten.

Mehrere Bundesländer erwägen hingegen eine Abschaffung der
Maskenpflicht im Handel. «Wenn das Infektionsgeschehen so gering
bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel
festzuhalten», sagte beispielsweise Mecklenburg-Vorpommerns
Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) der «Welt am Sonntag». Er gehe
davon aus, dass das Kabinett in Schwerin am 4. August das Ende der
Maskenpflicht im Einzelhandel beschließen werde. «Ich kann die
Ungeduld des Handels sehr gut nachvollziehen, die Maskenpflicht
abzuschaffen». Die Abstandsregel werde aber grundsätzlich bleiben.
Mecklenburg-Vorpommern hat die niedrigsten Infektionszahlen mit dem
neuartigen Coronavirus bundesweit.

In Sachsen wird ebenfalls eine Abschaffung geprüft. «Wir schauen uns
gerade an, ob wir beim Einkaufen auf die Maskenpflicht verzichten
können», sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) der «Welt
am Sonntag». In Niedersachsen plädiert demnach Wirtschaftsminister
Bernd Althusmann (CDU) für eine baldige freiwillige Regelung zum
Tragen eines Mund-Nase-Schutzes beim Einkaufen. Und auch
Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) kann
sich laut der Zeitung mittelfristig eine Änderung vorstellen. Bremen
will das Thema im Senat diskutieren, hieß es.