Protestaktion bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück

Rheda-Wiedenbrück (dpa) - Aktivisten haben am Standort
Rheda-Wiedenbrück des Fleischverarbeiters Tönnies protestiert. Sie
forderten ab dem frühen Samstagmorgen auf Plakaten etwa «Schluss mit
der Ausbeutung von Mensch und Tier», wie ein Polizeisprecher sagte.
Vier Aktivisten hätten auf dem Dach des Betriebes ein Plakat gezeigt,
weitere Demonstranten hätten Zelte in der Einfahrt des
Fleischbetriebs aufgebaut und diese blockiert, hieß es. Nach Angaben
eines dpa-Reporters hatten sich einige der Protestierenden mit
Fahrradschlössern zusammengekettet. Die Polizei sprach von insgesamt
etwa 25 Aktivisten.

In dem Tönnies-Standort hatte sich das Coronavirus so weit
verbreitet, dass regional strenge Beschränkungen für die Bevölkerung

der Kreise Gütersloh und Warendorf verhängt wurden. Die Fälle von
Infektionen in Schlachtbetrieben warfen ein Schlaglicht auf die
Arbeitsbedingungen und Werksverträge in der Branche.

Nach Angaben der Stadt Rheda-Wiedenbrück waren bei einer
Reihenuntersuchung unter den 6139 Betriebsangehörigen von Tönnies
(Stand 21. Juni) mit 1413 etwa 23 Prozent positiv auf Corona getestet
worden. Die Stadt spricht vom größten einzelnen Ausbruchsgeschehen in
Deutschland.