Firmen aus Israel und Abu Dhabi bündeln Kräfte gegen Corona-Virus

Abu Dhabi/Tel Aviv (dpa) - Obwohl Israel und die Vereinigten
Arabischen Emirate offiziell keine diplomatischen Beziehungen führen,
kooperieren mehrere Firmen aus den Ländern jetzt im Kampf gegen das
Corona-Virus. «Dies ist eine historische Zusammenarbeit, die aus
einer globalen Krise heraus geboren ist», wird Ariel Karo vom
israelischen Rüstungs- und Technologiekonzern Rafael am Freitag in
einer Mitteilung zitiert. Das in Abu Dhabi beheimatete
Technologie-Unternehmen Group 42 (G42) unterzeichnete nach
einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur WAM zwei
Absichtserklärungen mit den israelischen Rüstungskonzernen Rafael und
Israel Aerospace Industries (IAI). Die Firmen wollten demnach in der
Forschung zusammenarbeiten.

Ziel sei es, Methoden zu finden, um das Virus effektiv zu bekämpfen,
sagte IAI-Vizepräsident Joaw Turgemann am Freitag dem israelischen
Sender KAN. Dabei gehe es unter anderem um Diagnosemethoden, die das
medizinische Personal besser schützten. Turgeman zufolge erhielt die
Vereinbarung auch die Billigung der Regierung Israels und der
Emirate. «Ich habe keine besondere Schwierigkeit bemerkt.»

Die Emirate pflegen offiziell keine diplomatischen Verbindungen zu
Israel, haben aber Berichten zufolge längst heimlich Kontakte
geknüpft. Im Zuge der Corona-Krise landeten mindestens zwei
Frachtmaschinen der Fluglinie Emirates in Israel, einmal sogar mit
offizieller Lackierung. An Bord hatten sie Hilfsgüter für die
Palästinenser. Die Emirate sind ein enger Verbündeter der USA.
Vergangenen Monat hatte ein hochrangiger Diplomat der Emirate davor
gewarnt, dass Israels geplante Annektierung von Gebieten im besetzten
Westjordanland die Chance auf eine Normalisierung der Beziehungen
zwischen Israel und arabischen Staaten beschädigen könnte.