«Sommer in der Stadt» - Kulturreferat beschließt Corona-Alternative

München (dpa/lby) - Nach den coronabedingten Absagen von kulturellen
Ereignissen und dem Oktoberfest geht München neue Wege: An mehreren
Orten in der Stadt sollen in diesem Sommer Schausteller Buden
aufstellen können und Künstler die Möglichkeit zum Auftritt bekommen.

Die Stadt werde Plätze für Open-Air-Veranstaltungen öffnen, wie der
Kulturausschuss der Stadt am Donnerstag beschloss. Im
Nachtragshaushalt 2020 soll knapp eine Million Euro bereitgestellt
werden - unter anderem für Infrastruktur, Hygieneauflagen, Personal
und Gagen. Das solle die Kulturbranche unterstützen und Münchnern,
die den Urlaub in der Stadt verbringen, ein Kulturprogramm bieten.

«Münchens Kulturschaffende sind von den Corona-Auflagen besonders
hart getroffen», sagte die zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden
(Grüne). «Als Landeshauptstadt wollen wir unsere einzigartige Kunst-
und Kulturszene unbedingt erhalten.» Kulturreferent Anton Biebl
sagte, das Programm werde nach draußen verlagert; es würden
Kulturerlebnisse geschaffen, die in die Zeit passen. «Inspiration und
Lebensfreude kann man auch «mit Abstand» genießen.»

Neben einer Stadtteil-Wanderbühne, die von Stadtteilkulturzentren
bespielt werden soll, plant das Kulturreferat mindestens eine
weitere, feste Sommerbühne, auf der verschiedene Künstler auftreten
sollen. Etwa acht Wochen lang solle es so ein «buntes, dichtes
Kulturprogramm» geben - quer durch alle Genres und Stile.

Nach dem Aus für das Oktoberfest und und andere Volksfeste will die
Stadt zudem mit dezentral aufgestellten Buden für Abwechslung sorgen
und Schaustellern Einnahmen ermöglichen. Über dieses Konzept berät
der Wirtschaftsausschuss am nächsten Dienstag.