Angst im Lehrerkollegium - Philologenverband will bei Abstand bleiben

Mainz (dpa/lrs) - Lehrkräfte an den Gymnasien in Rheinland-Pfalz sind
besorgt, dass bei einem Verzicht auf die Abstandsregel mit Beginn des
neuen Schuljahrs das Risiko von Corona-Infektionen wächst. «Viele
Kollegen haben mir zurückgespiegelt: Sie haben Angst», sagte die
Landesvorsitzende des Philologenverbands, Cornelia Schwartz, der
Deutschen Presse-Agentur.

Sie hoffe, dass sich das Bildungsministerium in dem für diese Woche
angekündigten Hygieneplan für das neue Schuljahr doch noch
entschließe, bei der Abstandsregel von 1,50 Metern zu bleiben, sagte
Schwartz. Bei einer Aufhebung der Abstandsregel in der Schule sei zu
befürchten, dass dann auch außerhalb der Schule die Bereitschaft
nachlasse, sich daran zu halten.

Bei Wiederaufnahme des vollen Regelbetriebs gebe es in einer Klasse
mit 30 Jugendlichen kaum eine Chance, Abstand zu halten, sagte die
Landesvorsitzende des Philologenverbands. Bevor es in der Schule
andere Abstandsregelungen gebe als außerhalb davon, hätte sie sich
die Entscheidung gewünscht: «Wir leisten uns das, was wir schon immer
hätten leisten müssen, nämlich kleinere Klassen.» Für die dann
erforderliche Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte müssten die Mittel

bereitgestellt werden. «Für die Lufthansa gab es ja auch Geld.»

Sie hoffe, dass es zum Start des neuen Schuljahres eine Lösung gebe,
mit der alle gut umgehen könnten, sagte Schwartz. «Die schlechteste
aller Lösungen wäre es, wenn wir reinstolpern in ein neues Schuljahr,
alles aufmachen und dann bei einem Anstieg der Infektionszahlen
wieder Schulen schließen müssten.»