Umarmungen in Altenheimen wieder erlaubt - Sorge bei Betreibern

Düsseldorf (dpa/lnw) - Angehörige dürfen ihre Liebsten in den
Altenheimen trotz Corona von Mittwoch an wieder in die Arme
schließen: Mit einer Lockerung der Corona-Regeln für Besuche in
Altenheimen sind körperliche Berührungen bei bestimmten
Vorsichtsmaßnahmen wieder möglich. Heimbewohner und Verwandte freuen
sich, in den Häusern sieht man die Lockerung mit gemischten Gefühlen.
Damit steige das Infektionsrisiko für die Bewohner und Beschäftigte,
sagte Pflegedienstleiterin Astrid Frese im Carolus Seniorenzentrum in
Übach-Palenberg (Kreis Heinsberg) am Dienstag.

Schon in der letzten Zeit habe es Umarmungen ohne Mundschutz gegeben.
Immer wieder hätten Mitarbeiter darauf hinweisen müssen, dass das so
nicht geht. Zwingend notwendig sind laut Corona-Regeln für Besucher
und Bewohner ein Mund-Nasenschutz und eine gründliche
Handdesinfektion. Die Sehnsucht nach Berührung sei aber sehr groß,
sagte Frese: In der Vergangenheit hätten sich demente Bewohner in
ihrer Not schon gegenseitig umarmt.

Auch bei den Maltesern gibt es die Sorge vor einem erhöhten
Infektionsrisiko, wie die Sprecherin der Malteser Rhein-Ruhr, Olga
Jabs, mitteilte: Es gebe ein großes Verständnis für den Wunsch nach
mehr Nähe. «Dennoch sehen wir die Tatsache, dass Berührungen nun
wieder möglich sind, auch mit Besorgnis, weil dies das
Infektionsrisiko für unsere Bewohner erhöht», hieß es in der
Stellungnahme. Besucher trügen jetzt deutlich mehr Verantwortung.