Gütersloher Landrat bittet Bürger um Geduld

Gütersloh (dpa/lnw) - Angesichts der Verlängerung des regionalen
Lockdowns im Kreis Gütersloh um eine Woche hat Landrat Sven-Georg
Adenauer (CDU) um Verständnis geworben. «Wir brauchen noch ein
bisschen Geduld», sagte Adenauer am Dienstag in Gütersloh. Er bat
zugleich die Einwohner, sich an die für eine weitere Woche geltenden
Regeln zu halten. Nach seinem Eindruck sei dies aber auch der Fall.
Der Kreis Gütersloh hat etwa 362 000 Einwohner.

Der Landrat verwies darauf, dass die wichtige Zahl der Neuinfektionen
pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage von sehr
hohen Werten auf nunmehr 86 am Dienstag zurückgegangen ist. Dies
verdeutliche, dass der am vergangenen Mittwoch in Kraft getretene
Lockdown Ergebnisse gebracht habe. Die Einschränkungen seien noch
etwas verlängert worden, weil der Grenzwert von 50 bei dieser
sogenannten Sieben-Tages-Inzidenz noch nicht erreicht ist.

Der Kreis kritisierte zudem in einer Mitteilung vom späten
Dienstagnachmittag Subunternehmer in der Fleischindustrie für eine
unzureichende Versorgung von Beschäftigen, die in Quarantäne sind.
Diese müsse besser werden, sagte Adenauer (CDU) laut Mitteilung. Die
Subunternehmer seien für die Versorgung der Beschäftigten zuständig
und hätten diese zugesagt. Doch nun seien 60 Einsatzkräfte vom
Deutschen Roten Kreuz, dem Maltesern, den Johannitern und des THWs
deshalb im Dauereinsatz.

Nach dem Corona-Ausbruch im Tönnies-Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück
mit nachweislich mehr als 1500 infizierten Mitarbeitern hatte es den
ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf
gegeben. Im Kreis Warendorf, in dem die Sieben-Tage-Inzidenz schon am
Freitag unter dem Grenzwert von 50 Fällen fiel, wurde der zunächst
bis zum 30. Juni befristete Lockdown nicht verlängert.

Im Kreis Gütersloh gilt er hingegen nun eine weitere Woche: Im
öffentlichen Raum dürfen nur zwei Menschen oder Menschen aus einem
Familien- oder Haushaltsverbund zusammentreffen. Eine Reihe von
Freizeitaktivitäten soll unterbleiben. Museen, Kinos, Fitnessstudios
und Hallenschwimmbäder müssen geschlossen bleiben. Die Kitas sind
ebenfalls geschlossen. Vertreter der Kreise sprachen von einem
«Lockdown light», da Geschäfte und Restaurants weiter öffnen dürf
ten.