Urteil im Prozess gegen Pathologen im Saarland erwartet

Saarbrücken (dpa/lrs) - Im Betrugsprozess gegen einen Pathologen aus
dem Saar-Pfalz-Kreis könnte am (heutigen) Montag (11.00 Uhr) am
Landgericht Saarbrücken das Urteil fallen. Am zweiten und womöglich
letzten Prozesstag soll auch ein psychologisches Gutachten
vorgestellt werden.

Dem 61-jährigen Angeklagten, der wegen Fluchtgefahr seit Februar in
Untersuchungshaft sitzt, wird gewerbsmäßiger Betrug in 17 Fällen und

Bestechung im Gesundheitswesen in 103 Fällen vorgeworfen. Seine
Ehefrau (58) muss sich wegen mutmaßlicher Beihilfe verantworten.

Der Pathologe soll seit 2007 im Bundesgebiet bei niedergelassenen
Fachärzten für eine Zusammenarbeit bei pathologischen Befunden
geworben und entsprechende Proben von ihnen bekommen haben. Die
Anklage wirft ihm in diesem Zusammenhang Abrechnungsbetrug mit einem
Schaden von fast 2,6 Millionen Euro vor. Außerdem soll der Mediziner
Bestechungsgeld in Höhe von weit mehr als 100 000 Euro gezahlt haben.

Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt in dem Zusammenhang
mittlerweile gegen elf Ärzte, laut der Landgerichtssprecherin
überwiegend nicht aus dem Saarland, sondern aus Rheinland-Pfalz,
Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Gegen den
Angeklagten wird zudem in 27 Fällen wegen des Verdachts von
Fehldiagnosen auf Krebs bei der Analyse von Gewebeproben ermittelt.