Saarland beschließt Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Gebieten

Saarbrücken (dpa) - Das Saarland hat ein Beherbergungsverbot für
Reisende aus Corona-Risikogebieten beschlossen. Ab Montag dürften
landesweit keine Gäste mehr untergebracht werden, die aus einem
Landkreis mit mehr als 50 Infizierten pro 100 000 Einwohner kämen,
teilte der Regierungssprecher in der Nacht zum Freitag mit. Der
Beschluss sei bei einer Sondersitzung des saarländischen
Ministerrates am Donnerstagabend gefallen. Die neue Regelung tritt am
29. Juni in Kraft.

Das Beherbergungsverbot gilt im Saarland nicht für Gäste, die einen
ärztlich attestierten negativen Coronatest vorlegen können, der nicht
älter als zwei Tage ist. Ausnahmen gibt es unter anderem auch für
Personen, deren Aufenthalt zwingend notwendig und unaufschiebbar
beruflich oder medizinisch veranlasst ist. Auch Besuche eines engen
Familienangehörigen oder Lebenspartners bleiben erlaubt.

Mehrere andere Bundesländer hatten in den vergangenen Tagen
Beschränkungen für Reisende aus Corona-Hotspots erlassen, Hintergrund
der Debatte war der jüngste Corona-Ausbruch im Raum Gütersloh.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) macht sich beim
Umgang mit Reisenden aus Landkreisen mit hohem Infektionsgeschehen
für eine «bundesweit einheitliche Verfahrensweise» stark. Am Mittwoch

hatte er sich deswegen an den Vorsitzenden der
Ministerpräsidentenkonferenz, Bayerns Regierungschef Markus Söder
(CSU), gewandt. Ein «Flickenteppich verschiedener Regelungen» müsse
vermieden werden, so Hans.