Trainerlegende Pilic verteidigt Djokovic: «Nichts Schlechtes im Sinn»

München (dpa) - Tennis-Trainerlegende Niki Pilic nimmt seinen
ehemaligen Schützling Novak Djokovic ob der anhaltenden Kritik wegen
seiner Adria Tour und den positiven Corona-Fällen in Schutz. «Ich
finde es nicht richtig, Novak alleine die Schuld zu geben», sagte
Pilic dem «Münchner Merkur» (Donnerstag).

«Natürlich lief nicht alles perfekt. Mussten es wirklich 4000
Zuschauer sein? Hätte man viel intensiver testen müssen?», sagte
Pilic. Dennoch habe Novak nichts Schlechtes im Sinn gehabt. Dafür
kenne er ihn zu gut, betonte Pilic. Pilic trainierte den damaligen
Teenager Djokovic mehr als vier Jahre in seiner Münchner Akademie.
«Hier wollte er anscheinend mit aller Macht etwas beweisen, wofür es
noch zu früh war.» Das sei ein Fehler gewesen.

Fast hätte Pilic selber an dem Event im kroatischen Zadar
teilgenommen. Djokovic hatte ihn eingeladen. Pilic sei es nach
eigenen Angaben dann aber doch zu gefährlich gewesen. Momentan meide
er Zusammenkünfte von vielen Menschen, so der 80-Jährige.

Die laxen Hygienemaßnahmen und ein Video sorglos feiernder
Tennisprofis auf der Adria-Tour hatten für viel Kopfschütteln
gesorgt. Am Montagabend hatte nach Dimitrow und Coric auch der Serbe
Viktor Troicki einen positiven Test öffentlich gemacht. Alle drei
hatten an dem Show-Event an der Adria teilgenommen. Der 33 Jahre alte
Djokovic gab am Dienstag bekannt, dass er positiv getestet wurde.