Kalayci: Corona-Neuinfektionen in Berlin sind noch lokal isolierbar

Berlin (dpa/bb) - Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen steigen in
Berlin wieder an. Die Ausbrüche seien aber noch lokal isolierbar und
die Bezirke hätten die Lage unter Kontrolle, sagte
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) im Interview am Mittwoch mit
dem Inforadio des «RBB». «Sie testen sehr weitgehend, versorgen die
Menschen und sorgen dafür, dass sie zu Hause bleiben.» Aktuell gibt
es neben dem Hotspot in Neukölln auch rund 40 Neuinfektionen in einem
Wohngebäude in Friedrichshain-Kreuzberg. In beengten
Wohnverhältnissen erhöhe sich das Risiko einer Ausbreitung des Virus,
sagte die Gesundheitssenatorin weiter.

Noch gehe es um große Fälle, bei denen die Bezirksämter die Kontakte

recht gut nachverfolgen könnten. «Die eigentliche Gefahr sehe ich,
dass die Infektionen in Berlin sich streuen, das heißt, dass die
Lockerungen (...) missverstanden werden, dass man sich jetzt
supertoll in großen Familientreffen treffen kann und sich ohne Schutz
begegnen kann», erklärte sie. Ab diesem Samstag fallen die
Kontaktbeschränkungen in der Hauptstadt weg. Die Menschen sollten
nicht leichtsinnig werden, warnte Kalayci.

Seit zwei Wochen steigen die Infektionszahlen stärker an. Ob es sich
dabei um einzelne Ausbrüche oder eine Streuung handle, werde genau
beobachtet, sagte die Senatorin. Wenn nach dem R-Wert auch eine
zweite Corona-Ampel den grünen Bereich verlasse, müsse man schauen,
ob man weitere Lockerungen doch sein lassen solle oder andere
Maßnahmen ergreife. «Aber so weit sind wir noch nicht.»