Corona-Pandemie trifft Wirtschaft hart - Auftrags- und Exportschwäche

Bad Ems (dpa/lrs) - Infolge der Corona-Pandemie ist die Nachfrage
nach Industrieprodukten in Rheinland-Pfalz dem Statistischen
Landesamt zufolge massiv eingebrochen. Den Berechnungen zufolge lag
der sogenannte Auftragseingangsindex im April um 20 Prozent unter dem
Niveau des Vormonats, teilte die Behörde am Dienstag in Bad Ems mit.
Besonders stark waren demnach die Einbußen im Inlandsgeschäft, das um
30 Prozent schrumpfte. Auch aus dem Ausland gingen wesentlich weniger
Bestellungen ein als im März (minus 13 Prozent).

Unter den drei umsatzstärksten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes
musste die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie die stärksten
Einbußen verkraften: Die Bestellungen der zweitgrößten
Industriebranche verringerte sich im April um 66 Prozent - also um
zwei Drittel.

Auch der Außenhandel schrumpfte kräftig: Der Industrie- und
Handelskammer (IHK) zufolge wurden im April Waren im Wert von rund
3,4 Milliarden Euro exportiert - das waren rund 25 Prozent weniger
als im April 2019. Importiert wurden in Rheinland-Pfalz Waren im Wert
von rund 2,5 Milliarden Euro, ein Minus von 23 Prozent zum April
2019.

«Auch wenn die rheinland-pfälzische Exportwirtschaft im
Bundesvergleich etwas bessere Ergebnisse liefert, sind die Zahlen
dennoch besorgniserregend», sagte Karina Szwede, stellvertretende
Hauptgeschäftsführerin der IHK Koblenz und Sprecherin International
der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, einer Mitteilung
zufolge. Besonders die Exporte in die Nachbarländer, die stark von
der Pandemie betroffen waren, sind demnach erheblich zurückgegangen.

«Im Jahresverlauf wird die Corona-Pandemie weitere spürbare
Auswirkungen auf die Auslandsgeschäfte der Wirtschaft haben», meinte
Szwede. «Internationale Lieferketten sind unterbrochen, viele
Logistikprozesse müssen neu aufgestellt und kalkuliert werden.»