Steigende Corona-Fallzahlen: Erneut Maskenpflicht in Bulgarien

Sofia (dpa) - Bulgarien hat wegen rasant gestiegener
Coronavirus-Fallzahlen erneut eine Maskenpflicht in geschlossenen
gemeinschaftlich genutztene Räumen verhängt. Die Menschen müssen ab
sofort etwa in Läden, Einkaufszentren, Behörden, Kinos und Theatern
einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Diese Pflicht war erst am 15. Juni
aufgehoben worden. Die Bulgaren missachteten aber massenhaft die drei
Schutzgebote der Regierung, die «drei D»: Disziplin, Desinfektion und
Distanz. Kontrollen gab es kaum.

Die nachgewiesenen Coronavirus-Fälle stiegen insbesondere in der
vergangenen Woche rasant auf nun 3984 an. Ende April hatten sie dank
rechtzeitig eingeführten Ausnahmezustands mit einer Reihe von
Schutzmaßnahmen noch unter 1500 gelegen. Bislang starben 207
Menschen.

In öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken und Krankenhäusern bleibt
die Schutzmaske Pflicht. Für Sportveranstaltungen gelten nun wieder
strengere Corona-Schutzmaßnahmen.

In dem Balkanland sind mögliche heimkehrende Tönnies-Mitarbeiter nach
dem Covid-19-Ausbruch in Rheda-Wiedenbrück noch kein Thema. Es
gebe keine Informationen über infizierte Bulgaren, berichtete des
Staatsfernsehens in Sofia am Montagabend.

Bulgarien will seine Tourismussaison für ausländische Urlauber am 1.
Juli öffnen. Doch wegen der aktuell gestiegenen Corona-Fallzahlen
wurden im Ausland gebuchte Bulgarienreisen Medien in Sofia zufolge
abgesagt. 150 für Juli geplante Charterflüge zur Touristenhochburg am
Schwarzen Meer, Burgas, wurden laut amtlichen Angaben gecancelt. Es
ist noch offen, ob und wann die großen Hotels in den Badeorten wieder
aufmachen.