Merkel wirbt für Corona-App - Mehr als zehn Millionen Downloads

Berlin (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat alle Bürger zum
freiwilligen Nutzen der neuen Corona-App aufgerufen, die inzwischen
mehr als zehn Millionen Mal heruntergeladen wurde. Die Anwendung sei
«ein wichtiger Helfer, wenn es darum geht, Infektionsketten zu
erkennen und zu unterbrechen», sagte Merkel in ihrer wöchentlichen
Videobotschaft (Samstag). «Je mehr mitmachen, desto größer ist dieser

Nutzen.» Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagnachmittag auf
Twitter mitteilte, wurde die am vergangenen Dienstag gestartete App
inzwischen 10,6 Millionen Mal auf Smartphones heruntergeladen.

Merkel warb um Vertrauen in den Datenschutz der App. Sie sichere die
Privatsphäre, indem sie erzeugte Daten konsequent verschlüssele.
Geodaten würden nicht erhoben, Daten nicht zentral gespeichert. Die
App sei zudem absolut freiwillig. «Es gibt keine Belohnung für die
Benutzung und keinen Nachteil, wenn sich jemand dagegen entscheidet.»

Die im Auftrag des Bundes entwickelte Warn-App kann seit Dienstag
heruntergeladen werden - unter bestimmten Voraussetzungen an die
Handy-Betriebssysteme. Sie kann messen, ob sich Handynutzer über eine
längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer
positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie
anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten
aufgehalten haben. Dann kann man sich auf Kassenkosten testen lassen.

Merkel sagte: «Die App kann nun unser Begleiter und Beschützer
werden.» Ohne diese technische Hilfe seien Gesundheitsämter weiterhin
nur auf das Gedächtnis und die Auskunftsbereitschaft infizierter
Menschen angewiesen. Die Kanzlerin mahnte zugleich: «Am wichtigsten
bleibt es, neue Infektionen von vornherein zu vermeiden.» Dafür komme
es nach wie vor auf das Verhalten an. Abstand halten, Händewaschen
und das Tragen von Alltagsmasken blieben unerlässlich.