Weitere Corona-Infektionen in Magdeburg - neue Schulschließung

Die Welle der Schulschließungen in Magdeburg geht weiter. Auch eine
Reihe von Freizeiteinrichtungen muss dichtmachen. Die Stadt hofft,
die Corona-Infektionen so zu bremsen.

Magdeburg (dpa/sa) - Das Coronavirus breitet sich in Magdeburg weiter
aus. Als Gegenmaßnahme schließt die Stadt von Freitag an eine weitere
Grundschule sowie mehrere Freizeiteinrichtungen für Kinder und
Jugendliche. In der Grundschule «Westerhüsen» sei ein Mitarbeiter
positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden, der im gesamten Gebäude
Reinigungsarbeiten verrichtet habe, teilte die Landeshauptstadt am
Donnerstag mit. Die Grundschule werde daher von Freitag an bis zum 3.
Juli geschlossen. Es ist die elfte Schule in der Stadt. Mehrere
Spielplätze dürfen schon seit Tagen nicht genutzt werden.

Geschlossen werden vorsorglich bis zum 1. Juli sieben
Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche. Dort hätten sich
viele Kinder und Jugendliche aus Familien aufgehalten, in denen das
Virus nachgewiesen worden sei. Die Mitarbeiter seien aber telefonisch
und teilweise per E-Mail für die Kinder und Jugendlichen ansprechbar.
Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, betonte die Stadt.

In Magdeburg sind laut Sozialministerium binnen eines Tages 14 neue
Coronavirus-Infektionen festgestellt worden. Insgesamt wurden
in Magdeburg knapp 200 Infektionen seit Beginn der Pandemie bekannt.
Mehr als 70 davon kamen seit Donnerstag vergangener Woche dazu. Am
11. Juni waren laut Sozialministerium noch 119 Fälle registriert
gewesen, nun sind es demnach 195.

Landesweit kamen von Mittwoch- auf Donnerstagvormittag (Stand: 09.53
Uhr) insgesamt 16 neue Fälle hinzu, wie das Ministerium in Magdeburg
mitteilte. Neben Magdeburg meldeten demnach der Landkreis Börde und
der Burgenlandkreis je einen neuen Infektionsfall. Alles in allem
stieg die Zahl der Fälle auf 1819. Schätzungen zufolge sind bislang
1657 Menschen wieder genesen. 57 Menschen sind den Angaben zufolge
bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Im Universitätsklinikum Magdeburg werden aktuell drei
Corona-Patienten behandelt, zwei davon in der Intensivmedizin, hieß
es auf Anfrage. Fünf Intensivbetten seien frei, sie könnten nach
Bedarf schnell erweitert werden.

Der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Hans-Jochen Heinze,
erklärte: «Der Andrang zur Zeit ist höher als in den letzten Wochen,

da die Patient*innen die Operationen, die sie während des Lockdowns
verschoben haben, nun nachholen. Aktuell nimmt die Zahl der
Neuinfektionen mit Covid-19 im Stadtgebiet Magdeburg zu.» Es werde
alles getan, um die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter zu
gewährleisten.

«Was ich darüber hinaus sehr bedenklich finde ist die Tatsache, dass
es regelmäßig bei neuen Ausbrüchen zu Schulschließungen kommt. Ich

habe aktuell keine gute Lösung anzubieten, spreche mich aber dringend
dafür aus, dass wir Maßnahmen einführen, die eine solide Ausbildung
unserer Kinder gewährleistet», sagte Heinze. «Wir werden zweifellos
lange mit dem Virus leben und müssen uns daher um eine adäquate
Bildungs- und Betreuungssituation unserer Kinder maximal bemühen.»