Ramelow für Weihnachtsmärkte und Feste - Konzepte gesucht

Weiterhin keine Großveranstaltungen - so haben es die
Ministerpräsidenten beschlossen. Doch Ausnahmen sind möglich.
Thüringens Regierungschef Ramelow möchte, dass ohne Ansteckungsgefahr
gefeiert werden kann.

Erfurt (dpa/th) - Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will trotz
des weiteren Verbots von Großveranstaltungen Volksfeste und
Weihnachtsmärkte in diesem Jahr in Thüringen nicht ganz abschreiben.
«Es kommt auf die Umstände und die Dimension an. Wir arbeiten an
Konzepten», sagte Ramelow am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur
am Rande der Landtagssitzung in Erfurt. «Festzelte, wie es sie sonst
beispielsweise bei Herbstfesten gab, kann es aber nicht geben.»
Entscheidend sei, ob Hygienekonzepte und Abstandsregeln durchgesetzt
werden könnten, so Thüringens Regierungschef.

Keinesfalls dürfte es zu Situationen wie zu Beginn der Corona-Krise
kommen, als in einigen Bundesländern und in Österreich Feste und
Feiern zu Infektionsherden wurden. «Eine Wiederholung einer Situation
wie in Ischgl darf es nicht geben.»

Ramelow forderte potenzielle Veranstalter auch im Kulturbereich auf,
zusammen mit Amtsärzten und anderen Fachleuten nach Möglichkeiten zu
suchen, wie der Infektionsschutz bei Freizeit- und Kulturangeboten
gesichert werden kann. Als Beispiel nannte er die
Domstufen-Festspiele in Erfurt, die im Sommer in veränderter und
abgespeckter Form organisiert würden, damit aber nicht komplett
ausfielen. Zu Weihnachtsmärkten sagte Ramelow: «Meine Vorstellung,
dass es Weihnachtsmärkte geben sollte, ist ausgeprägt.»

Chancen sollten auch Schausteller bekommen, ihre Fahrgeschäfte
aufzubauen, so Ramelow. Sie seien hart von der Corona-Pandemie
getroffen. «Von ihrer Jahresplanung bleibt nichts übrig.» Er habe
deshalb Briefe an die Thüringer Oberbürgermeister geschrieben mit der
Frage, ob es Möglichkeiten gebe, Fahrgeschäfte zum Beispiel in
Fußgängerzonen oder auf kommunalen Flächen zuzulassen, ohne
Standgebühren zu erheben. «Meine Bitte ist, kreativ zu werden.»

Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Mittwoch bei einem
Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf verständigt,
dass Großveranstaltungen grundsätzlich weiterhin bis mindestens Ende
Oktober verboten sind. Das gilt dann, wenn eine Kontaktverfolgung und
die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind. Lassen sich
diese Vorgaben einhalten, sind Ausnahmen möglich.