US-Kreuzfahrtriese Carnival mit 4,4 Milliarden Dollar Quartalsverlust

Miami (dpa) - Der von der Corona-Krise stark getroffene
US-Kreuzfahrtkonzern Carnival gerät noch tiefer in die roten Zahlen
als befürchtet. Im zweiten Quartal fiel ein Nettoverlust in Höhe von
4,4 Milliarden Dollar (3,9 Mrd Euro) an, wie das Unternehmen am
Donnerstag auf Basis vorläufiger Ergebnisse in Miami mitteilte. Vor
einem Jahr hatte Carnival noch 451 Millionen Dollar verdient. Der
Umsatz sank von 4,8 Milliarden auf 700 Millionen Dollar. Damit wurden
die ohnehin schon schwachen Markterwartungen verfehlt. Die Aktie
reagierte vorbörslich zunächst mit starken Kursverlusten.

Die Corona-Pandemie hat den Tourismus-Giganten, zu dem auch der
deutsche Kreuzfahrtanbieter Aida Cruises gehört, in große Probleme
gebracht. Der Branchenriese war durch Virus-Ausbrüche auf einigen
seiner Schiffe schon recht früh in die Schlagzeilen geraten und wurde
so zu einem Symbol der Krise. Im April stieg der Saudi-Staatfonds PIF
mit gut acht Prozent zum Schnäppchenpreis bei Carnival ein und
lieferte eine dringende Finanzspritze. Der Konzern steht wegen seines
Vorgehens bei den Virus-Ausbrüchen auf seinen Schiffen in der Kritik.
Ein US-Kongressausschuss prüft bereits Fehlverhalten.