Laschet: Großpartys und Ischgl-Feten gehen auf absehbare Zeit nicht

Berlin (dpa/lnw) - Ausnahmen vom Verbot von Großveranstaltungen bis
Ende Oktober müssen nach den Worten des nordrhein-westfälischen
Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) von Fall zu Fall entschieden
werden. Laschet sagte am Mittwoch nach einem Treffen der
Länderregierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum weiteren
Vorgehen in der Corona-Pandemie: «Was sicher auf absehbare Zeit nicht
geht, sind Großpartys, sind Ischgl-Ereignisse oder etwas Ähnliches,
wo Alkohol und Enge miteinander verbunden sind.»

Aber etwa Konzertveranstaltungen, wo man wisse, wer teilnehme, wie
die Abstände untereinander seien - «über sowas wird man nachdenken
können. Und das liegt dann an jedem Gesundheitsamt zu beurteilen,
sind die Konzepte so, dass man so etwas genehmigen kann»,
argumentierte der CDU-Vize und Bewerber um den Parteivorsitz.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) unterstrich, mit
dem ersten persönlichen Treffen der Politiker bei der Kanzlerin werde
deutlich, dass man in eine Normalisierung gehe. «Das heißt aber
nicht, dass damit das Virus ungefährlich geworden wäre. Es heißt auch

nicht, dass das Virus nicht mehr da wäre.» Er fügte hinzu: «Das Vir
us
darf nicht am Ende darüber bestimmen, wie wir leben. Sondern wir
müssen bestimmen, wie wir das Virus eindämmen und zurückdrängen und

keine weitere Infektionsrate auf uns zu rasen lassen. Also nicht
leichtfertig werden, aber nicht ständig mit Angst arbeiten. Angst ist
ein schlechter Ratgeber. Vernunft ist ein guter Ratgeber.»

Er «fahre jedenfalls vergnügt in mein Heimatland zurück und sage, das

ist eine gute Arbeitsgrundlage, um jetzt die nächsten Schritte zu
machen». Ramelow war in die Kritik geraten, weil er in den Augen
anderer Ministerpräsidenten die Kontaktbeschränkungen zu schnell und
zu weitgehend vorangetrieben habe.