Laumann: Schlachthof-Arbeiter werden erneut getestet

Düsseldorf (dpa/lnw) - Nach dem Ausbruch des Coronavirus in einem
Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück werden erneut landesweit alle
Schlachthofbelegschaften mit Werkvertragsarbeitern auf das Virus
getestet. Das hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am
Mittwoch angekündigt. Danach werde man wissen, ob es sich bei dem
Ausbruch um eine Ausnahme handelt oder nicht.

Der Arbeitsschutz habe sich in den vergangenen Wochen zudem 250
Sammelunterkünfte von ausländischen Arbeitern angeschaut. Während die

der Landwirtschaft bis auf Ausnahmen überwiegend vernünftig gewesen
seien, habe man bei den Unterkünften der Schlachtindustrie äußerst
schwierige Verhältnisse angetroffen.

Gegenüber dem «Kölner Stadt-Anzeiger» sprach Laumann von
Überbelegungen, Schimmelpilzbefall, Einsturzgefahr, undichten
Dächern, katastrophalen Sanitäreinrichtungen, Rattenbefall und
Brandschutzmängeln.

Vier Wohnungen hätten aufgrund von erheblichen Baumängeln geräumt
werden müssen. «Hier wird - offenbar aus Gründen der
Profitmaximierung - mit der Gesundheit der Beschäftigten gespielt.
Das ist unverantwortlich», sagte Laumann der Zeitung.

Das Land werde die Situation nicht länger hinnehmen. «Da die
Fleischindustrie offenbar nicht willens ist, die Missstände zu
beseitigen, muss nun die Politik handeln», so Laumann.