Corona-Maßnahmen: Drogenkonsum in Amsterdam stark zurück gegangen

Amsterdam (dpa) - Nach Einführung der strengen Corona-Maßnahmen ist
der Konsum von illegalen Drogen in Amsterdam stark zurückgegangen. Im
März sei im Vergleich zum Vorjahr die Hälfte weniger XTC und gut ein
Viertel weniger Kokain konsumiert worden, teilte das Institut zur
Untersuchung der Wasserqualität KWR am Mittwoch mit.

Das Institut misst jedes Jahr die Spuren von Drogen in den Abwässern
der niederländischen Großstädte. Während in den meisten Städten d
er
Konsum gleich blieb oder nur leicht zurückging, stellten die Forscher
dagegen in der Hauptstadt einen spektakulären Einbruch fest.

Die Forscher hatten im März eine Woche nach Schließung der Cafés,
Bars und Kneipen sowie der Einstellung des Flugverkehrs
Abwasserproben entnommen. Keine Touristen und der Stopp des
Nachtlebens sind nach Ansicht der Forscher die Ursachen für den
Rückgang beim Drogenkonsum.

Bei Cannabis-Produkten wie Hasch stellten die Untersucher übrigens
keine Veränderung fest. Diese sogenannten weichen Drogen sind in den
Niederlanden in den sogenannten Coffeeshops legal zu kaufen. Das war
auch während des Lockdowns der Fall. Kiffer konnten sich dort wie
gehabt ihre Joints kaufen, durften diese dort aber nicht - wie sonst
- auch rauchen. Andere Drogen aber wie die Partydroge XTC,
Amphetamine oder Kokain sind auch in den Niederlanden verboten.

Unklar ist noch, wie lange der geringere Drogenkonsum anhalten wird.
Das Trimbos-Istitut für Suchtfragen geht nach ersten Befragungen
davon aus, dass viele Niederländer den Drogenkonsum nur ausgesetzt
hätten. Sobald das Nachtleben wieder voll auflebe, würden sie
wahrscheinlich auch wieder mehr Kokain oder XTC nehmen, sagte
eine Forscherin der Tageszeitung «De Volkskrant».