Westfleisch legt Konzept vor - Stadt und Kreis haben Fragen

Münster (dpa/lnw) - Die Stadt und der Kreis Coesfeld haben einen
Fragenkatalog zu einem am Donnerstag eingereichten Hygienekonzept von
Westfleisch an das Unternehmen geschickt. «Erst wenn wir ein
nachvollziehbares Konzept haben, können wir beurteilen, ob das
Unternehmen den Betrieb wiederaufnehmen kann», sagte Coesfelds
Bürgermeister Heinz Öhmann (CDU) laut einer Pressemitteilung aus der
Nacht zum Freitag. «Die Möglichkeit, Hygienestandards einzuhalten,
eine Ausbreitung des Virus zu verhindern und die Wohnsituation
nachhaltig zu verbessern, müssen unseres Erachtens ganz klar hieraus
hervorgehen.» Das Unternehmen solle die Fragen «kurzfristig»
beantworten, hieß es.

Beim Westfleisch-Werk in Coesfeld im Münsterland hatte der Kreis laut
Angaben vom Donnerstag bislang 268 Corona-Nachweise unter den mehr
als 1200 Mitarbeitern gezählt. Der Kreis hatte das Werk in der
vergangenen Woche geschlossen und die NRW-Regierung landesweite Tests
in der Branche angeordnet.

Auch an einem Westfleisch-Standort in Oer-Erkenschwick bei
Recklinghausen sind knapp 40 Beschäftigte betroffen. In anderen
Werken des Unternehmens mit Sitz in Münster wurden nach jüngsten
Angaben bei Tests keine Infektionen entdeckt.

Der Kreis Coesfeld musste viele der seit Montag an landesweit
geltenden Lockerungen der Corona-Auflagen etwa für Gaststätten und
Geschäfte wegen der hohen Infektionszahlen um eine Woche verschieben.
Laut Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums lag Stand Donnerstag die
Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro
100 000 Einwohner bei 104,1. Alle anderen Kreise und kreisfreien
Städte in NRW kamen nicht an die kritische Grenze von 50
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen heran.

Der Landrat des Kreises Coesfeld, Christian Schulze Pellengahr (CDU),
sagte laut Mitteilung: «Ich gehe davon aus und wünsche mir sehr, dass
die Landesregierung die seit Montag bestehenden Lockerungen nun auch
für den Kreis Coesfeld vorsehen wird.»