Sachsen-Anhalt prüft Aufnahme italienischer Corona-Patienten

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Auch in Sachsen-Anhalt könnten bald schwer
erkrankte Covid-19-Patienten aus Italien behandelt werden. Der
Pandemiestab der Landesregierung prüfe gerade, ob Intensivpatienten
aus Mailand mit Hilfe der Bundeswehr ins Spezialkrankenhaus
Bergmannstrost in Halle geflogen werden könnten, sagte
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Dienstag nach einer
Telefonschalte mit ihren Kabinettskollegen.

Weitere Details nannte sie zunächst nicht. Zuletzt hatte unter
anderem das Nachbarbundesland Sachsen mehrere Schwerkranke aus
Italien eingeflogen, um sie zu behandeln. Italien meldet seit Wochen
besonders viele Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und
täglich hunderte Tote.

Laut Gesundheitsministerin stellt sich Sachsen-Anhalt auch darauf
ein, möglicherweise Schwerkranke aus besonders betroffenen
Bundesländern wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen zur Behandlung
aufzunehmen. Der Bund frage gerade deutschlandweit die Kapazitäten in
den Krankenhäusern ab.

Laut Grimm-Benne sind in Sachsen-Anhalt derzeit mehr als 300
Krankenhausbetten mit Beatmungsgeräten frei. Diese Zahl könne
kurzfristig nahezu verdoppelt werden. Sobald der Bund weitere
Beatmungsgeräte zur Verfügung stelle, sei sogar eine Aufstockung auf
1185 Intensivbetten möglich.

Grimm-Benne sprach sich dagegen aus, die geltenden Einschränkungen
zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu lockern, weil Sachsen-Anhalt
derzeit im Bundesländervergleich zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern
und Brandenburg am wenigsten betroffen ist. Es gehe darum, die
Pandemie gemeinsam zu bekämpfen und solidarisch zu sein, sagte sie.