Französisches Militär bringt Coronavirus-Patienten nach Deutschland

Mülhausen (dpa) - Die französische Armee hat erneut schwer an
Covid-19 erkrankte Patienten von Ostfrankreich nach Deutschland
gebracht. Ein Hubschrauber des Militärs habe Patienten aus Metz in
der Region Lothringen nach Essen geflogen, teilte Frankreichs
Verteidigungsministerin Florence Parly am Dienstag auf Twitter mit.
Zudem sollten sechs Coronavirus-Patienten aus der süd-elsässischen
Stadt Mülhausen (Mulhouse) in einem Militärflugzeug nach Hamburg
transportiert werden. Parly bedankte sich auf Twitter bei den
Soldaten und ihrer deutschen Amtskollegin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Die Krankentransporte sind Teil der «Opération Résilience» des
französischen Militärs. Dadurch werde die Bevölkerung von der Armee
unterstützt, schrieb Parly. Staatschef Emmanuel Macron hatte die
Militäroperation vergangene Woche bei einem Besuch einer mobilen
Armeeklinik in Mülhausen angekündigt. Durch die Patienten-Transporte
sollen die Intensivstationen in der Region Grand Est entlastet
werden. Mehrere deutsche Städte haben bereits französische Patienten
aufgenommen.

Der Osten Frankreichs ist von der Coronavirus-Pandemie besonders hart
getroffen worden. Nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde
waren bis Montagabend fast 4000 Menschen mit einer
Sars-CoV-2-Infektion in Krankenhäusern in Grand Est untergebracht.
844 davon waren auf Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie
wurden demnach in der gesamten Region mehr als 919 Todesfälle
verzeichnet.

Die Region warte derzeit vor allem auf eine Lieferung Schutzmasken
für Ärzte, Pfleger und Mitarbeiter öffentlicher Dienste, sagte der
Präsident des Gemeindeverbands Eurometropole Straßburg, Robert
Herrmann. Es würden alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt, um die
Arbeit der Kliniken zu erleichtern. Die Stadt Straßburg führte
Herrmann zufolge außerdem weiträumige Desinfektions-Aktionen an
öffentlichen Orten durch.