Handwerk: Erste Corona-Hilfen kommen bei Betrieben an

Berlin (dpa) - Erste Corona-Hilfen kommen inzwischen nach Angaben der
Handwerksbranche bei Betrieben an - Handwerkspräsident Hans Peter
Wollseifer sprach sich aber erneut für Nachbesserungen aus. Es
zeigten sich sehr deutlich die Grenzen für rasche, unbürokratische
Liquiditätskredite. Diese seien durch die zur
Finanzmarktstabilisierung grundsätzlich wichtigen
bankenaufsichtsrechtlichen Regelungen gesetzt, sagte Wollseifer der
Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. «Ohne Kredit- und
Liquiditätsprüfungen geht es derzeit nicht. Das jedoch verzögert die

Kreditausreichung über die Hausbanken in einer Extremsituation, in
der Schnelligkeit bei der Antragsbewilligung und Auszahlung oberstes
Gebot sind.»

Hier müsse dringend nachgebessert werden. Eigenkapitalanforderungen
nach den als «Basel III» bezeichneten Regulierungsvorgaben müssten
für überlebensnotwendige Liquiditätskredite an Betriebe und
Unternehmen temporär ausgesetzt werden.

Auch bei den Soforthilfen des Bundes hake es nach wie vor daran, dass
sie nur für kleinste Unternehmen bis zu 10 Mitarbeitern vorgesehen
seien. «Dadurch fällt ein Großteil von mittelgroßen
Handwerksunternehmen durch dieses Hilfsnetz. Will man nicht
riskieren, dass der Mittelstand als Rückgrat unserer Wirtschaft
wegbricht, müssen die Bundes-Soforthilfen auf den kompletten
Mittelstand ausgeweitet und auch für Betriebe mit mehr als 10
Beschäftigten zugänglich sein.»