Schleswig-Holstein plant keine Mundschutzpflicht

Kiel (dpa/lno) - Die schleswig-holsteinische Landesregierung plant
zur Eindämmung des neuen Coronavirus derzeit keine Pflicht zum Tragen
eines Mund- und Nasenschutzes beim Einkaufen oder auf öffentlichen
Plätzen. Dies erklärte das Gesundheitsministerium am Dienstag auf
Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Solange Masken ein knappes Gut
seien, müssten vorrangig die an der medizinischen Versorgung
Beteiligten damit ausgestattet werden. Somit stelle sich die Frage
einer allgemeinen Empfehlung für die Bevölkerung nicht.

Die besonders von der Coronavirus-Pandemie betroffene thüringische
Großstadt Jena steuert zur Eindämmung der Lungenkrankheit eine
Maskenpflicht an. Bundesweit soll eine solche Maßnahme derzeit aber
nicht umgesetzt werden. Nach Angaben der Jenaer Stadtverwaltung soll
das Tragen eines Mund-und-Nasen-Schutzes in Verkaufsstellen, dem
öffentlichen Nahverkehr und Gebäuden mit Publikumsverkehr «in einer
Woche» verpflichtend sein. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) und Bayerns
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprachen sich dagegen im Moment
gegen eine allgemeine Masken- oder Mundschutzpflicht aus.
Bundesinnenminister Horst Seehofer appellierte an die Industrie, an
der Herstellung dringend benötigter Medizinprodukte mitzuwirken.