Bürgermeister will Hiddensee wegen Corona für Ausflügler sperren

Hiddensee (dpa) - Hiddensees Bürgermeister Thomas Gens will wegen des
neuartigen Coronavirus die Insel für Besucher weitgehend sperren.
«Wir wollen eine Nutzungseinschränkung für die Häfen», sagte Gens
am
Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. In einem ersten Anlauf war er
mit einer selbst erlassenen Anordnung gescheitert. Zuvor hatte die
«Schweriner Volkszeitung» darüber berichtet.

Gens bat am Dienstag die Vorsteherin des Amtes West-Rügen, Sibylle
Görs, um den Erlass einer entsprechenden Anordnung. Sie könne die
notwendigen Schutzmaßnahmen treffen, soweit es zur Verhinderung der
Verbreitung übertragbarer Krankheiten erforderlich ist. «Wir wollen
uns keine Infektionsbrücken organisieren», sagte Gens. Auf der Insel
lebten viele ältere Menschen. Aber es gebe nur einen Notarzt, der
sieben Tage die Woche 24 Stunden im Dienst sei. Müsse er einen
Kranken an Land begleiten, sei er drei Stunden weg. «Das kann
intensivmedizinisch gefährlich werden», meinte Gens.  

Eine erste Anordnung des Bürgermeisters der Gemeinde Hiddensee vom
21. März hatte der Landkreis Vorpommern-Rügen nach zwei Tagen
aufgehoben. Das von Gens angerufene Verwaltungsgericht Greifswald gab
dem Kreis Recht.