Blackrock-Chef Fink: Coronavirus wird die Welt verändern

Frankfurt/New York (dpa) - Der US-Finanzgigant Blackrock rechnet
durch die Coronavirus-Pandemie mit grundlegenden Folgen für
Wirtschaft und Gesellschaft. Die Verbreitung des Virus habe «nicht
nur die Finanzmärkte und das kurzfristige Wachstum unter Druck
gesetzt», sondern auch eine Neubewertung vieler Annahmen zur
Weltwirtschaft bewirkt, schreibt der Chef des Vermögensverwalters,
Larry Fink, in seinem diesjährigen Brief an die Aktionäre des
Unternehmens.

«Wenn wir diese Krise überstanden haben, wird die Welt eine andere
sein. Die Psychologie der Anleger wird sich verändern. Das
Geschäftsleben wird sich verändern. Der Konsum wird sich verändern»
,
heißt in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben.

Fink blickt insgesamt zuversichtlich in die Zukunft: «Die Welt wird
diese Krise überstehen. Die Wirtschaft wird sich erholen. Und jenen
Anlegern, die ihre Augen nicht auf den wackeligen Boden unter unseren
Füßen richten, sondern auf den Horizont, bieten sich an den Märkten
jetzt enorme Chancen.»

Bei der Geldanlage könnte die aktuelle Krise nach Finks Einschätzung
zum Katalysator für Angebote werden, die Kriterien wie Umweltschutz,
Soziales und gute Unternehmensführung berücksichtigen. «Die aktuelle

Pandemie führt uns vor Augen, wie fragil die Welt ist und welcher
Wert in nachhaltigen Portfolios steckt», schreibt Fink. «Wenn wir
diese Krise überstanden haben und Anleger ihre Portfolios anpassen,
haben wir die Möglichkeit, eine nachhaltigere Welt zu schaffen.»

Die Worte des Blackrock-Chefs haben Gewicht. Der 1988 gegründete
Finanzriese verwaltet nach jüngsten Zahlen für das Jahr 2019 gut 7,4
Billionen Dollar (gut 6,7 Billionen Euro) Anlagegelder. Das
US-Unternehmen ist weltweit an mehr als 15 000 Unternehmen beteiligt,
in Deutschland unter anderem an allen Dax-Konzernen.